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- Out 5, 2021
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Früher waren die Fische über 1 Meter lang, heute nur noch 20 Zentimeter:
Überfischung lässt Dorsche in der Ostsee schrumpfen
Forscher sprechen von einer „durch Menschen ausgelöste Evolution“
Kiel – Klimawandel, Überfischung und Überdüngung der Meere: In den vergangenen Jahrzehnten geriet der Dorsch in der Ostsee immer mehr in Bedrängnis. Doch nicht nur der Fisch-Bestand wurde kleiner, auch der Dorsch selbst schrumpfte.
Die bedrohten Fische seien heutzutage viel seltener und kleiner als früher, teilte das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel mit. Und obwohl weiterhin ein Fangverbot für den Dorsch in der Ostsee besteht, ist sein Bestand weiter massiv bedroht.
Früher zählte der östliche Ostseedorsch mit mehr als einem Meter Länge bei bis zu 40 Kilogramm Gewicht zu den großen Fischen in der Ostsee. Heute jedoch „würde ein ausgewachsener Dorsch auf einen Teller passen“.
Intensive Befischung wirkte sich aufs Erbgut aus
Im Zusammenspiel mit Umweltveränderungen habe sich die jahrzehntelange intensive Befischung gravierend auf das Erbgut der Fische ausgewirkt, berichtet ein Forschungsteam im Fachjournal „Science Advances“. Heißt: Die Fische werden bei immer geringerer Größe geschlechtsreif und pflanzen sich schon bei unter 20 Zentimetern Länge fort.
„Wenn über Jahre hinweg bevorzugt die größten Tiere weggefangen werden, gibt das den kleineren, schneller reifen Individuen einen evolutionären Vorteil“, sagt Thorsten Reusch, Leiter des Forschungsbereichs Marine Ökologie am Geomar. „Was wir beobachten, ist eine durch Menschen ausgelöste Evolution – fischereiinduzierte Selektion.“
Dorsch-Bestände erholen sich nicht
Ökologisch sei diese Entwicklung hochdramatisch, erklärt Reusch: Die nun auf frühe Geschlechtsreife programmierten, kleineren Fische bringen weniger Nachwuchs zur Welt. Zudem zeigen aktuelle Daten, dass trotz mehrjährigem Fangverbot bisher keine Erholung der Größenverteilung zu erkennen ist.
Auch die Gesamtpopulation hat sich trotz der Fangverbote nicht erholt. Die Anzahl der fortpflanzungsfähigen Dorsche hat in der westlichen Ostsee seit den späten Neunzigerjahren stetig abgenommen. Aktuell darf der Dorsch in der Ostsee gar nicht mehr gezielt befischt und nur in geringen Mengen als Beifang entnommen werden.
Bild Zeitung
Überfischung lässt Dorsche in der Ostsee schrumpfen
Forscher sprechen von einer „durch Menschen ausgelöste Evolution“
Kiel – Klimawandel, Überfischung und Überdüngung der Meere: In den vergangenen Jahrzehnten geriet der Dorsch in der Ostsee immer mehr in Bedrängnis. Doch nicht nur der Fisch-Bestand wurde kleiner, auch der Dorsch selbst schrumpfte.
Die bedrohten Fische seien heutzutage viel seltener und kleiner als früher, teilte das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel mit. Und obwohl weiterhin ein Fangverbot für den Dorsch in der Ostsee besteht, ist sein Bestand weiter massiv bedroht.
Früher zählte der östliche Ostseedorsch mit mehr als einem Meter Länge bei bis zu 40 Kilogramm Gewicht zu den großen Fischen in der Ostsee. Heute jedoch „würde ein ausgewachsener Dorsch auf einen Teller passen“.
Intensive Befischung wirkte sich aufs Erbgut aus
Im Zusammenspiel mit Umweltveränderungen habe sich die jahrzehntelange intensive Befischung gravierend auf das Erbgut der Fische ausgewirkt, berichtet ein Forschungsteam im Fachjournal „Science Advances“. Heißt: Die Fische werden bei immer geringerer Größe geschlechtsreif und pflanzen sich schon bei unter 20 Zentimetern Länge fort.
„Wenn über Jahre hinweg bevorzugt die größten Tiere weggefangen werden, gibt das den kleineren, schneller reifen Individuen einen evolutionären Vorteil“, sagt Thorsten Reusch, Leiter des Forschungsbereichs Marine Ökologie am Geomar. „Was wir beobachten, ist eine durch Menschen ausgelöste Evolution – fischereiinduzierte Selektion.“
Dorsch-Bestände erholen sich nicht
Ökologisch sei diese Entwicklung hochdramatisch, erklärt Reusch: Die nun auf frühe Geschlechtsreife programmierten, kleineren Fische bringen weniger Nachwuchs zur Welt. Zudem zeigen aktuelle Daten, dass trotz mehrjährigem Fangverbot bisher keine Erholung der Größenverteilung zu erkennen ist.
Auch die Gesamtpopulation hat sich trotz der Fangverbote nicht erholt. Die Anzahl der fortpflanzungsfähigen Dorsche hat in der westlichen Ostsee seit den späten Neunzigerjahren stetig abgenommen. Aktuell darf der Dorsch in der Ostsee gar nicht mehr gezielt befischt und nur in geringen Mengen als Beifang entnommen werden.
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