„Deutschland ist das neue Mutterland des Basketballs“

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Forsche Worte nach WM-Titel
„Deutschland ist das neue Mutterland des Basketballs“


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Sie gelten als das unangenehmste Team der Easycredit Basketball-Bundesliga.

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben sich zu einem der Defensiv-Top-Teams im europäischen Basketball entwickelt, erreichten auch in der Vor-Saison wieder das Playoff-Halbfinale.

Am Freitag starten die MHP Riesen gegen die Towers Hamburg (20 Uhr, live bei Dyn/Anzeige) in die Saison 2023/24. BILD sprach mit Josh King (38), der als Riesen-Trainer in seine zweite Saison geht.

BILD: Trotz starker Saison und Halbfinals haben Sie erneut nur einen Jahresvertrag bekommen. Vertrauensbeweise sehen anders aus.

Josh King: Im Gegenteil. Es ist eine große Chance für mich. Klub und Präsident Alexander Reil haben großes Vertrauen in mich, wir haben ein sehr gutes Arbeitsverhältnis. Reil hat mich als unerfahrenen Novizen eingestellt und ich habe das Vertrauen mit dem Erreichen des Halbfinals zurückgezahlt.

Wie viele Siege brauchen sie, damit ihr Vertrag erneut verlängert wird?

Ich brauche keine bestimmte Anzahl von Siegen. Ich muss jetzt dieses Team entwickeln. Wir müssen in der Liga gefürchtet sein. Das ist für mich die eigentliche Herausforderung. Aber in einer Saison kann so viel passieren.

Ex-Trainer John Patrick schaffte 2019/20 18 Siege in Serie, die Hauptrunden- und Vizemeisterschaft.

Ja, das war phantastisch und ich war als Co-Trainer dabei. Aber jedes Team hat sein eigenes Seelenleben. Jetzt stehe ich vor einer neuen Herausforderung. Ich kann das Team von 2019/2020 nicht mit dem heutigen vergleichen.

Der Geist von Patrick lebt fort: Sie haben mit Johannes und Jacob seine Söhne im Team, die auch vom Papa aus Japan gecoacht werden.

Das ist absolut okay. Er ist ihr Papa, der sie zum Basketball gebracht hat. Wenn sie zusätzlich von John gecoacht werden, können sie nur besser werden. Dass er ihr zweiter Coach ist, stört mich überhaupt nicht. Im Gegenteil: Sie haben unser System verinnerlicht, wissen, wie wir spielen wollen, können die Neuen einweisen.

Wie finden Sie eigentlich, dass Sie jetzt Trainer im Land des Weltmeisters sind?

Ja ich bin jetzt Coach in der neuen NBA, das ist wirklich eine große Sache. Deutschland ist jetzt das neue Mutterland des Basketballs und ich bin mittendrin. Ich freue mich sehr für den deutschen Basketball, er ist am höchsten Punkt seiner Geschichte und wir, die BBL-Trainer, müssen versuchen dieses Level zu halten.

Was bedeutet der WM-Titel für die Liga?

Ein großer Imagegewinn. Die Fans werden die Arenen fluten, wir stehen mehr denn je im Fokus. Die Nationalmannschaft hilft uns und wir helfen der Nationalmannschaft. Die BBL hat viele Spieler für die Nationalmannschaft entwickelt und die Besten spielen in der BBL, der Euroleague oder in der NBA. Wir als BBL müssen deutsche Spieler entwickeln, dass wir weiter oben bleiben können. Die Zukunft der neuen Nationalmannschaft hat in der BBL bereits begonnen.

Wie empfinden Sie die Stimmung in den Hallen?

Die Riesen-Fans sind riesig. Die Fans in Deutschland sind noch besser als die in der NBA.

Werden künftig mehr Deutsche in der BBL spielen?

Die US-Boys werden immer eine große Rolle in der BBL und den großen Ligen Europas spielen. Aber wir brauchen natürlich noch mehr gute deutsche Spieler.
MHP Riesen Ludwigsburg: Für Trainer Josh King ist der FC Bayern der Top-Favorit in der BBL

Sie stehen bei den Riesen wieder vor einem Neuaufbau.

Nicht komplett, aber es ist ein Neuaufbau. Immerhin haben wir schon acht Spieler, die schon eine Vorstellung unseres Systems haben. Jetzt müssen wir noch acht neue mit unserem System vertraut machen. Das ist ein Prozess.

Neun von zehn Tests gewonnen. Freitag ihr erstes Punktspiel gegen Hamburg.

Es ist nur ein weiteres Testspiel, 33 weitere werden folgen. Wie in der Schule üben wir für das große Examen. Das steigt in den Playoffs und in der Champions League mit der angestrebten Qualifikation für die Top 16.

In der Basketball-Hochburg Ludwigsburg sind die Erwartungen groß. Ihr Saisonziel?

Alexander Reil und John Patrick haben Ludwigsburg auf die Basketball-Landkarte gebracht. Diesen hohen Standard müssen wir verteidigen. Aber ich sage auch: Wir haben acht neue Spieler, haben ein neues Team, sind in einem Prozess, der dahin führen muss, dass wir in den Playoffs unseren besten Basketball spielen. Wir wollen die Leiter raufklettern. Jetzt stehen wir noch ganz unten, aber wir wollen Sprosse für Sprosse nach oben.

Ihre Erfahrungen im ersten BBL-Jahr?

Höhen und Tiefen. Drei Meter unter dem Boden zu sein, ist Traineralltag. Wenn man fällt, muss man schnell wieder aufstehen, gerade in den Playoffs. Schon im nächsten Spiel muss man wieder das Team führen, muss es aufrichten. Trainer sein heißt: Immer bereit sein, sich durch die Saison durchkämpfen und durchwursteln.

Haben sie einen Personal Coach?

Eine sehr gute Frage. (lacht) Ich habe mehrere Menschen, mit denen ich mich berate. Ein ganz wichtiger Mentor ist JP (Ex-Trainer Patrick, d. Red.).

Ihr Topfavorit?

Bayern München. In Liga und EuroLeague.

Ihr Topfavorit in der Champions League?

Jerusalem oder Malaga.

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