„Es tut weh, wenn Assauers Werk zerstört wird“

Roter.Teufel

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Schalke-Ikone ledert gegen Klub-Politik
„Es tut weh, wenn Assauers Werk zerstört wird“


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Hajto über Enttäuschung und Wunsch-Transfer

In Polen sorgt sich Schalke-Legende Tomasz Hajto um seinen abgestiegenen Herzensverein. Der frühere Top-Verteidiger und zweifache Pokalsieger sagt, warum ihn die Klub-Politik nervt, welcher Spieler Schalke beim Wiederaufstieg hilft und wen er sich als Trainer wünscht.

Tomasz Hajto über: … die neue Saison: „Ich hoffe, dass Schalke nicht dasselbe passiert wie dem
HSV, der in der zweiten Liga festhängt. Wir müssen sofort wieder aufsteigen, denn Bundesliga ohne Schalke – das geht nicht. Die Bundesliga braucht die Königsblauen und umgekehrt.“

… Transfers: „Ich mache mir Sorgen, wenn Leistungsträger der vergangenen Saison wie Moritz Jenz (wechselt nach Wolfsburg, d. Red.) weg sind und hoffe, dass der Kader für den Aufstieg gut genug verstärkt wird. Michal Karbownik (Linksverteidiger von Brighton, d. Red.) wäre ein Super-Neuzugang, er war zuletzt stark als Leihspieler in Düsseldorf. Mein polnischer Landsmann ist auch nach vorne stark, schnell, beweglich. Mit solchen Jungs könnte Schalke direkt im ersten Spiel richtig Gas geben und ein Zeichen setzen.“

… die Führung des Klubs: „Schalkes Misere ist eine Folge der letzten Abstiegssaison. Die ganze Klub-Politik, die ständigen Wechsel zuletzt in der sportlichen Führung waren Gift für den Verein. Auch viele Trainer- und Transferentscheidungen waren nicht richtig. Ich habe bei vielen Neuzugängen wenig Identifikation mit dem Klub gesehen, es gab immer wieder Problemfälle. Als Schalke-Spieler kannst du nicht zum Training kommen, duschen und nach Hause fahren, das ist nicht der Verein. Die Nähe zu den Fans und der Region sind entscheidend. Zudem muss auf dem Platz und in der Kabine Deutsch gesprochen werden. Bei unserem damaligen Trainer Huub Stevens mussten wir Ausländer 500 Euro Strafe zahlen, wenn wir gegen diese Regel verstoßen hatten.“

… seinen Wunsch-Trainer für Schalke: „Kölns Steffen Baumgart, gegen den ich noch selbst gespielt habe – der wäre der Richtige für Schalke. Er wirkt bodenständig, trägt eine normale Mütze, kein Schickimicki, sieht aus wie ein Mann aus dem Ruhrgebiet. Steffen ist ein richtiger Kämpfer, kratzt und beißt an der Seitenlinie, ist total Fußball besessen. So einen Malocher-Typen braucht Schalke.“

… seine Enttäuschung über Schalkes Entwicklung: „Mein Freund Rudi Assauer (Schalkes 2019 verstorbene Manager-Legende, d. Red.) hat immer gesagt: ‚Wenn der Schnee geschmolzen ist, siehst du, wo die Kacke liegt.‘ Dieser Spruch passt genau. Ich habe Angst, dass Rudis großes Werk kaputt gemacht wird. Er hat Schalke 1993 am Abgrund übernommen, den Klub mit kluger Transferpolitik und Leidenschaft groß gemacht, unter anderem zum Uefa-Cup-Sieg 1997 geführt. Mein Herz blutet, es tut mir weh, wenn die harte, schwere Arbeit, die Rudi geleistet hat, zerstört wird.“

Sport Bild
 
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