Absagen Die Sportwelt reagiert auf Putins Krieg

Roter.Teufel

Sub-Administrador
Team GForum
Entrou
Out 5, 2021
Mensagens
22,945
Gostos Recebidos
933
Absagen
Die Sportwelt reagiert auf Putins Krieg


4b346725f0456c35a021d037c371a732e4fe2985


Die UEFA und die Formel 1 ziehen Konsequenzen. Das Champions-League-Finale geht nach Paris, der Sochi-Grand-Prix ist abgesagt. Weitere folgen.

Das Finale der Champions League wird am 28. Mai in Paris statt in St. Petersburg stattfinden. Diese Entscheidung fällte das Exekutivkomitee der Europäischen Fußballunion am Freitag bei einer Krisensitzung aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine.

Spielort wird das Stade de France im Vorort St. Denis sein.

Zudem entschied das UEFA-Gremium, dass russische und ukrainische Clubs in den laufenden Europacup-Wettbewerben ihre Heimspiele auf neutralem Boden ausrichten müssen.

Dies gelte auch für die Nationalmannschaften der beiden Länder in der Nations League ab diesem Sommer. Die im März anstehenden Play-offs in der Qualifikation für die WM in Katar dagegen sind FIFA-Wettbewerbe und im Zuständigkeitsbereich des Weltverbandes.
Unerwartet schneller Beschluss

Bereits am Donnerstag war aus UEFA-Kreisen berichtet worden, dass St. Petersburg die Gastgeberrolle für das wichtigste Vereinsfinale in dieser Saison wegen des militärischen Angriffs Russlands aberkannt werden wird. Mit einem schnellen Beschluss für einen Ersatzort war aber noch nicht gerechnet worden.

In einer Mitteilung bedankte sich die UEFA am Freitag nun beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron „für seine persönliche Unterstützung und sein Engagement, das prestigeträchtigste Spiel des europäischen Clubfußballs in einer Zeit einer beispiellosen Krise nach Frankreich zu verlegen“.

Die UEFA hatte die Endspiele der Königsklasse wegen der Corona-Pandemie 2020 nach Lissabon und 2021 nach Porto verlegt. 2023 ist Istanbul als Finalort vorgesehen, 2024 London und 2025 München.
"

Unter den derzeitigen Umständen ist es unmöglich, den GP von Russland durchzuführen.
Statement der Formel 1
"
Formel 1 streicht Russland-Grand-Prix

Neben der UEFA ziehen auch die Verantwortlichen der Formel 1 Konsequenzen. Der für den 25. September geplanten Grand Prix in Sochi wird aus dem Rennkalender gestrichen.

„Wir beobachten die Entwicklungen in der Ukraine mit Trauer und Bestürzung“, teilte die Rennserie mit: „Unter den derzeitigen Umständen ist es unmöglich, den Großen Preis von Russland durchzuführen.“

Seit 2014 fährt die Formel 1 in Sochi, der russische Präsident Wladimir Putin hat sich stets sehr für den GP auf dem Gelände des Olympiaparks an der Schwarzmeer-Küste eingesetzt.

Ab dem nächsten Jahr soll die Königsklasse gemäß Vertrag vor den Toren der Millionenmetropole St. Petersburg fahren.
Boykott der Schach-Olympiade droht

Der Schach-Weltverband Fide hat angesichts der russischen Invasion in die Ukraine eine Dringlichkeitssitzung zum frühestmöglichen Zeitpunkt anberaumt.

Beim Treffen des Fide-Rats dürfte nach dpa-Informationen auch der drohende Boykott der Schach-Olympiade, die für Ende Juli in Moskau geplant ist, auf der Agenda stehen.

Gazprom ist ein Hauptsponsor des Weltverbands, der weitere wichtige russische Partner hat. Fide-Präsident Arkadi Dworkowitsch ist Russe. Er war Organisationschef der Fußball-WM 2018 und zuvor lange Jahre in der Politik aktiv, unter anderem als einer der stellvertretenden Ministerpräsidenten in Moskau.

Das derzeit noch laufende Online-Turnier der mit 1,6 Millionen Dollar dotierten Meltwater Champions Chess Tour wird von Moskau aus gespielt. Das Finale zwischen Weltmeister Magnus Carlsen (Norwegen) und dem Russen Jan Nemponjaschtschi soll wie geplant an diesem Freitag und Samstag ausgetragen werden.

Nach dpa-Informationen will der russische Großmeister Wjatscheslaw Tillitschejew bei Turnieren bis auf Weiteres nicht mehr unter russischer Flagge antreten

IOC-Appell

Die IOC-Exekutive hat alle internationalen Verbände aufgefordert, in Russland oder Belarus geplante Sportveranstaltungen zu verlegen oder abzusagen.

In einem Statement vom Freitag verurteilte das Internationale Olympische Komitee zudem erneut „scharf“ den Bruch des Olympischen Friedens durch die russische Regierung und die Regierung von Belarus.

Die internationalen Sportföderationen sollten dem „Rechnung tragen und der Sicherheit der Athleten absolute Priorität einräumen“.

Darüber hinaus rief die IOC-Exekutive unter Führung des deutschen Präsidenten Thomas Bach dazu auf, bei internationalen Sportveranstaltungen, „die nicht bereits Teil der jeweiligen Sanktionen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gegen Russland sind“, keine russische oder belarussische Nationalflagge zu zeigen und nicht die russische oder belarussische Hymne zu spielen.
Vorerst kein Basketball in Russland

In der Basketball-Euroleague werden vorerst keine Spiele mehr in Russland stattfinden. Das entschieden die 18 Clubs der europäischen Königsklasse, darunter auch ZSKA Moskau, Zenit St. Petersburg und Unics Kazan, am Freitag nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine.

Partien mit russischen Vertretern, die in anderen Ländern geplant sind, sollen zunächst weiter wie vorgesehen ausgetragen werden.

Ukrainische Teams gibt es in der Basketball-Euroleague nicht. Das Spiel zwischen ZSKA Moskau und dem FC Barcelona am kommenden Sonntag wurde zudem abgesagt.
Keine Weltcups mehr in Russland

Der Ski-Weltverband FIS hat als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine alle noch ausstehenden Weltcups in Russland in diesem Winter abgesagt. Die Entscheidung sei „im Interesse der Sicherheit aller Teilnehmer und zur Wahrung der Integrität des Weltcups“ getroffen worden, wie der Verband mitteilte. Es werde derzeit geprüft, ob die Wettkämpfe an einen anderen Ort verlegt werden könnten.

Betroffen sind neben den Skicrossern unter anderem die Langläufer, Skispringer und Teilnehmer der Aerials-Wettkämpfe. Außerdem wurde von Seiten der FIS entschieden, dass russische Athleten weiterhin an allen Wettbewerben unter russischer Flagge teilnehmen dürfen. Allerdings werden bei den Zeremonien weder die russische Hymne gespielt noch die Landesfahne gehisst.
UEFA vor Trennung von Großsponsor Gazprom

Die europäische Fußball-Union UEFA steht offenbar vor einer Trennung von Großsponsor Gazprom. Nach Informationen der englischen Times wird bereits an einer Auflösung des noch bis 2024 laufenden Vertrags gearbeitet. Mit einer endgültigen Entscheidung, so das Blatt, sei sehr bald zu rechnen.

Die UEFA dementierte den Bericht auf SID-Anfrage nicht, teilte lediglich mit: „Weitere Sitzungen des Exekutiv-Komitees werden in Kürze stattfinden“ , bei diesen würden „zusätzliche Angelegenheiten“ behandelt.

Die Scheidung der UEFA vom russischen Gasgiganten wäre die bislang einschneidendste Reaktion auf den Überfall russischer Truppen auf das Nachbarland Ukraine. Die seit zehn Jahren bestehende Zusammenarbeit war erst 2021 um weitere drei Jahre verlängert worden, die EM-Endrunde 2024 in Deutschland eingeschlossen.

Schätzungen zufolge kassierte die UEFA bislang zwischen 40 und 48 Millionen Euro pro Jahr von Gazprom. Sollte es zu einer raschen Trennung kommen, wäre der Konzern ab März auch bei den Spielen in den europäischen Pokalwettbewerben nicht mehr präsent.

Bereits am Freitag hatte die UEFA das für den 28. Mai angesetzte Endspiel in der Champions League von St. Petersburg in das Stade de France in Paris verlegt. Spartak Moskau, Gegner von RB Leipzig im Achtelfinale der Europa League, muss sein „Heimspiel“ zudem auf neutralem Platz austragen.

Luxemburger Wort
 
Topo