Basketball / „Vermisse den Wettkampf“: Julija Vujakovic im Nationalteam vor erstem Saisonspiel

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Basketball / „Vermisse den Wettkampf“: Julija Vujakovic im Nationalteam vor erstem Saisonspiel

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Die Basketball-Nationalmannschaft muss in den Länderspiel-Zeitfenstern im Herbst üblicherweise ohne die College-Spielerinnen aus den USA auskommen. Julija Vujakovic bildet diesmal eine Ausnahme. Die frühere Résidence-Spielerin erklärt, warum sie dem FLBB-Team in den anstehenden Länderspielen gegen die Schweiz und Bosnien-Herzegowina zur Verfügung steht, und spricht über den Spirit der Auswahl.

Julija Vujakovic hat bereits vier College-Jahre plus ein weiteres Covid-Jahr in den Staaten hinter sich und dennoch ist sie noch einmal nach Houston zurückgekehrt. „Ich habe bereits fünf Jahre dort verbracht und mache jetzt noch einen Master in Business“, erklärt sie. Im Gegensatz zu Anne Simon und Svenja Nürenberg, die jetzt in ihrem fünften Jahr im Einsatz sind, hat Vujakovic, die bereits einen Bachelor und einen Master in Psychologie in der Tasche hat, nun einen besonderen Status: Sie steht nicht mehr als Spielerin am College auf dem Platz. „Ich bin im Coaching Staff als Director of Operations und als Graduate Assistant. Da ich nicht mehr spiele, bekam ich diesmal auch ohne Probleme die Freistellung für das Nationalteam – ganz im Gegensatz zu den vorherigen Jahren.“

Freistellung heißt aber keineswegs Ferien. Zwischen Training mit dem Nationalteam und Interviews arbeitet Vujakovic noch, sozusagen im Home-Office, für das College als Team-Managerin für die Basketballerinnen. Eben stehen die ersten Spiele der Houston Huskies an, sodass die Kommunikation mit den anderen Vereinen wichtig ist. Auch die Organisation um die Spiele herum gehört zu den Aufgaben von Vujakovic. All dieser Einsatz kommt auch ihrem Stipendium zugute.

Da die 24-Jährige am College weiter an den Trainingseinheiten teilnimmt, stimmt auch ihre Form. „Es ist praktisch für mich, aber auch für unser Team: Wenn Verletzte da sind, kann ich im Training einspringen.“ Bis Ende Dezember 2024 bringt Vujakovic ihre Studien noch unter Dach und Fach. Was die Zukunft dann bringt, steht noch in den Sternen. „Alles ist noch offen. Basketball in den USA zu spielen, ist wohl nicht das Richtige. Die einzelnen Ligen sind hier eher zum Spaß. Es reizt mich aber noch, Basketball zu spielen, daher bin ich ein wenig hin- und hergerissen. Dies geht in Europa wesentlich besser. Auch Luxemburg kann eine Option sein.“

Die Situation der Damenmannschaft ihres Heimatvereins bereitet ihr aktuell Sorgen. „Die augenblickliche Lage in Walferdingen macht mich schon etwas traurig. Ich hätte schon etwas mehr Einsatz für die Mädchen erwartet, die immer alles gegeben haben. Vielleicht kommt da ja irgendwann mal eine Verbesserung, in der Hoffnung, noch einmal für meinen Verein spielen zu können.“

Optimistisch in die Länderspiele

Vujakovic will nun den Grundoptimismus der Amerikaner mit zu den EM-Qualifikationsspielen der Nationalmannschaft am Donnerstag gegen die Schweiz und am Sonntag gegen Bosnien-Herzegowina bringen. „Auch wenn wir bei den Spielen der Kleinen Staaten in Malta ein komplett anderes Team auf dem Feld hatten, ändert dies rein gar nichts an unserer Einstellung. Wir haben immer noch das gleiche Ziel vor Augen. Wir müssen kämpfen, mit den Spielerinnen, die zur Verfügung stehen. Wichtig ist, dass wir am Ende erhobenen Hauptes vom Feld gehen und sagen können, dass wir alles gegeben haben. Egal, gegen wen wir gespielt haben. Aber klar, wir wollen gewinnen.“

Die frühere Walferdinger Spielerin ist davon überzeugt, dass alle bereit sind, den luxemburgischen Basketball gut zu vertreten. „Alle sind mega fokussiert. Wir haben einige erfahrene und viele junge Spielerinnen. Mit der Hälfte des Teams habe ich noch nie zusammengespielt. Aber nach eineinhalb Wochen Training ist das Verständnis auf dem Feld schon gut. Der Ball dreht recht gut. Ich bin sehr zuversichtlich.“

Beim historischen Erfolg gegen die Schweiz in Fribourg vor einem Jahr war die Studentin nicht mit von der Partie. Die Voraussetzungen sind diesmal allerdings nicht die gleichen. Beide Teams treten mit anderen Formationen an und da sieht Vujakovic nicht nur Nachteile für die Luxemburgerinnen. „Es ist alles offen. Wir haben jetzt ein ganz anderes Team, so ist das Scouting der Schweizerinnen nicht so offensichtlich. Das kann auch ein Vorteil für uns sein. Wir sind gut vorbereitet und kampfbereit. Es spielt keine Rolle, ob die Schweiz eine Amerikanerin aufbietet oder nicht: Wenn wir kämpfen, können wir mithalten“, so Vujakovic: „Wir dürfen uns aber nichts einbilden, weil wir letztes Mal gewonnen haben, und müssen mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben und einfach nur unser Spiel abrufen.“

Vujakovic geht die kommenden Aufgaben mit viel Optimismus an. „Ich trainiere ständig, habe aber keine Spiele. Ich vermisse den Wettkampf schon sehr und deshalb habe ich mich außerordentlich gefreut, mit der Nationalmannschaft antreten zu können.“ Die Begegnung in der Schweiz wird somit ihr erstes Saisonspiel sein.

Programm

Am Donnerstag in Fribourg:
19.30: Schweiz – Luxemburg

Am Sonntag in der Coque:
17.00: Luxemburg – Bosnien-Herzegowina

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