BGL Ligue / „Emotionen sind nachvollziehbar“: UNK-Präsident Thomes über die zwei Roten Karten der Pokalniederlage

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BGL Ligue / „Emotionen sind nachvollziehbar“: UNK-Präsident Thomes über die zwei Roten Karten der Pokalniederlage

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UNK-Verteidiger Mathias Jänisch kassierte am Mittwochabend die erste Rote Karte seiner Karriere, auch Guillaume Mura musste den Platz in der Nachspielzeit verlassen. Wie man die beiden Platzverweise und das Aus in der Coupe de Luxembourg bei der UN Käerjeng bewertet und welche Konsequenzen diese Partie für das Liga-Duell gegen Progrès Niederkorn haben könnten, erklärte Präsident Jim Thomes im Gespräch mit dem Tageblatt.

Es dauerte nicht lange, bis das Beweismaterial auf Facebook auftauchte: Es handelt sich um ein Video der besagten Szene des Pokalspiels gegen Schifflingen vom Mittwochabend. Die Bilder zeigen einen Treffer, der eigentlich das 3:3 und eine Verlängerung bedeutet hätte. Ein Schifflinger Verteidiger geht nach einem Zusammenprall im Strafraumgewühl zu Boden. Der Schiedsrichter pfeift die Aktion ab. Folglich zählt das Tor nicht. Doch, so lässt es zumindest das Video vermuten, handelte es sich um einen Zusammenstoß mit dem eigenen Mitspieler. „Es gibt sogar zwei Videos, die belegen, dass es sich nie und nimmer um ein Foul unseres Spielers gehandelt hat“, sagt UNK-Präsident Jim Thomes am Freitagmorgen. „Der Einzige, der bei dieser Aktion einen Fehler gesehen hat, ist der Schiedsrichter.“

Doch statt einer möglichen Verlängerung hagelt es Proteste auf dem Platz – die sogar zwei Platzverweise (und einen Freistoß für die Schiffilinger) nach sich ziehen: „Ich kann die Aufregung der Spieler nachvollziehen. Die Emotionen kochten hoch. Nach einer 2:0-Führung haben wir uns zurückgekämpft und bei der letzten Aktion ausgeglichen. Dass dann gestandene und ruhige Spieler wie Mathias Jänisch reklamieren, verstehe ich.“ Der ehemalige Nationalspieler soll den Referee als „blind“ bezeichnet haben, Kollege Guillaume Mura habe ihn als „Dieb“ betitelt. „Er hat beide vom Platz gestellt, da er sich von ihnen bedroht fühlte“, fügte der Präsident hinzu.

Für den 33-jährigen Jänisch handelte es sich um die erste Rote Karte seiner Karriere. „Er ist ja sicherlich kein Heißsporn“, meinte Thomes, der nun auf den Bericht des Referees wartet, um sich möglicherweise schriftlich an den Verband zu wenden. Das Pokalaus ist allerdings besiegelt, ebenso steht fest, dass die beiden Routiniers gegen Progrès Niederkorn gesperrt fehlen werden. „Im Ausland ist man nicht wettbewerbsübergreifend gesperrt … Aber hier ist es nun mal so,“ meinte er achselzuckend. Während Mura nach ein paar Anlaufschwierigkeiten zuletzt wieder einen soliden Stammplatz bei den Käerjengern erobert hatte, bedauert man den Ausfall von Jänisch „wegen seiner Erfahrung, die er gegen seinen Ex-Verein hätte auf den Platz mitbringen können“.

Aufbruchsstimmung

Trotz allem soll die knappe 2:3-Niederlage (nach doppelter Führung) nun ein Ansporn sein: „Wir sind unglücklich aus der Coupe de Luxembourg ausgeschieden. Ich hoffe, dass die Jungs Revanchegelüste haben werden. Wir wollen zeigen, dass wir mehr wert sind als das.“ Heißt, dass die Aufbruchsstimmung der vergangenen Wochen von dem Negativerlebnis nicht ausgebremst werden soll. Denn nach einer katastrophalen Anfangsphase hat der Zweitletzte der BGL Ligue das Punktekonto erst Mitte September gegen die Jeunesse eröffnet. Besonders der Punkt gegen Swift Hesperingen blieb in den Köpfen: „Wir standen solide.“

Wir hatten das zweite Tor da liegen, stattdessen werden wir zweimal ausgekontert und verlieren 1:2. Ich bin davon überzeugt, dass uns so etwas mittlerweile nicht mehr passieren würde.

Jim Thomes, UNK-Präsident

Das war zu Beginn der Meisterschaft nämlich nicht immer der Fall. Der neue Coach Franck Rinaldo, der von Canach in die Brauereistadt kam, brauchte nicht nur die nötige Anlaufzeit, sondern ebenfalls etwas Einsicht: „Er wollte vielleicht ein System spielen, dass zu offensiv ausgerichtet war. Ich denke, dass man anerkennen muss, dass es möglicherweise etwas zu viel verlangt war. Jetzt stehen wir solide und besser.“ Gegen Schifflingen gab es beim ersten Sieg, gegen Rosport am vergangenen Sonntag sogar vier Treffer. „Man muss zugeben, dass es uns da auch gelungen ist, von unseren Gelegenheiten zu profitieren.“ Zudem sind bis auf den langzeitverletzten Torwart Joe Frising inzwischen alle Spieler verletzungsfrei.

Der Abstand zu den Relegationsplätzen beträgt vier Punkte. „Wir stehen schon richtig da … Wir haben es zu Beginn verpasst, die nötigen Punkte zu holen. Besonders die Partie in Mersch schmerzt noch immer. Wir hatten das zweite Tor da liegen, stattdessen werden wir zweimal ausgekontert und verlieren 1:2. Ich bin davon überzeugt, dass uns so etwas mittlerweile nicht mehr passieren würde“, meint Thomes. „Das Ziel ist es jetzt, so viele Punkte wie möglich bis zur Winterpause zu holen, um den Anschluss nicht zu verpassen. In der Rückrunde wollen wir dann den Klassenerhalt auf direktem Wege erreichen.“ Ob die nächsten Zähler zu Hause unter den besagten Bedingungen am Sonntag gegen Niederkorn dazukommen, entscheidet sich dann ab 16.00 Uhr.

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