Darum will Nagelsmann nicht um Deutsch-Türken kämpfen

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Überraschende Aussagen
Darum will Nagelsmann nicht um Deutsch-Türken kämpfen


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Diese Aussagen kommen überraschend!

Das Länderspiel heute Abend (20.45 Uhr) gegen die Türkei wirft erneut ein heißes Thema des deutschen Nachwuchses auf: Inwieweit sollte der DFB um Kicker kämpfen, die für zwei Nationen spielberechtigt sind? Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) hat dazu eine klare Meinung…

Das derzeit prominenteste Beispiel: Kenan Yildiz (18) von Juventus Turin. Das Offensiv-Talent aus Regensburg durchlief die Bayern-Jugend, hat einen türkischen Vater und eine deutsche Mutter. Für eine DFB-Auswahl aber spielte er nie. „Deutschland ist nie an mich herangetreten, hat mich nie kontaktiert. Es gab also keine Wahl, die Frage stellte sich nicht. Ich bin sehr glücklich, für die Türkei zu spielen“, erklärte Yildiz kürzlich in SPORT BILD. Im Oktober debütierte er unter Vincenzo Montella (49) sogar für die türkische A-Nationalmannschaft. Hat der DFB das Talent verschlafen?

Nagelsmann sieht das ganz anders. Der Bundestrainer will nicht um die Deutsch-Türken kämpfen!

Seine überraschende, aber ganz klare Haltung: „Das ist ein Thema, das ich sehr kritisch sehe, und bei dem man den Spielern nicht reinreden sollte, sondern das ist eine sehr persönliche Entscheidung, deren Beweggründe man als Außenstehender gar nicht bewerten kann. Das Schöne an unserer Welt ist, dass man Wurzeln woanders haben kann, sich aber trotzdem heimisch fühlen kann, wo man gerade lebt.“ Dann betont der Trainer noch mal klar: „Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an. Wenn jemand einen Rat von mir haben will, bekommt er ihn, aber proaktiv werbe ich keinen an.“

Dazu passt: Nagelsmann hatte im DFB ab seinem Amtsantritt im Oktober verdeutlicht, dass er von jedem Nationalspieler eine hohe Identifikation erwartet, es jeder als Ehre empfinden solle, für sein Land zu spielen. Auch deshalb verzichtet er auf die externe Einflussnahme.

Weiteres Beispiel: Lange vor Nagelsmann Bundestrainer-Start hatte sich Nürnbergs Can Uzun (18) vergangenen März für die Türkei und damit gegen die deutsche U21 entschieden. Trainer Antonio di Salvo (44) hatte die Diskussion damals ähnlich kommentiert wie nun Nagelsmann: „Wenn jemand so klar und deutlich sagt, er fühlt sich als Türke, dann brauchen wir nicht darüber zu sprechen, dass wir möglicherweise einen Spieler verschlafen haben oder nicht.“

Die DFB-Vergangenheit zeigt aber auch, dass sich die Bemühungen um Stars mit doppelter Staatsbürgerschaft lohnen können. Der DFB und der türkische Verband zerrten einst um den damaligen U21-Nationalspieler Mesut Özil (35). Auch ein Gespräch mit dem damaligen DFB-Direktor Matthias Sammer bestätigte den späteren Weltmeister in seiner Entscheidung für Deutschland.

Zu Beginn des Jahres 2021 kämpfte Ex-Bundestrainer Joachim Löw (63) intensiv um Bayerns Super-Star Jamal Musiala (20), der zuvor sämtliche England-Jugendauswahlen durchlaufen hatte. In mehreren persönlichen Treffen überzeugte er den Dribbler von der Zukunft im DFB-Team. Jetzt ist Musiala der wertvollste Nagelsmann-Star.

Bild Zeitung
 
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