Das zahlte Leipzig für den Ägypten-Star

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„Es war wie auf dem Basar“
Das zahlte Leipzig für den Ägypten-Star


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Mit Mohamed El-Tayar (27) kommt der einzige Ägypter der

Liqui Moly Handball-Bundesliga am Sonntag nach Leipzig – um das Tor von Aufsteiger Balingen zu vernageln.

Dem SC DHfK aber ist es zu verdanken, dass der Nationaltorwart überhaupt in Deutschland landete.

Der Klub war im Januar 2022 in Not, weil sich Joel Birlehm zu den Rhein-Neckar Löwen davon gemacht hatte.

Leipzig suchte also händeringend einen neuen Torwart – und wurde beim Al Ahly Sports Club in Kairo fündig.

Leipzigs Geschäftsführer Karsten Günther (42) erinnert sich: „Es war eine Notsituation. Und es ging darum: Wo ist jemand frei, der uns helfen kann? Natürlich haben wir Gott und die Welt angerufen und hatten dann ein paar Kandidaten auf dem Tisch. Und er war dann der, bei dem unser Torwarttrainer Milos Putera nach der Sichtung der Videos und den ersten Eindrücken gesagt hatte, dass das ein Guter ist. Und dass es vorstellbar ist, dass der Verein ihn auch raus lässt. Zumal Mo unbedingt in die Bundesliga wollte. Und dann haben wir das gemacht.“

Allerdings zogen sich die Verhandlungen dann doch ziemlich hin. Günther: „Die Zeitverschiebung, die Sprache, das war schon kompliziert. Und als alles im Grunde schon vereinbart war, hieß es immer, du musst noch mal mit dem Präsidenten reden und mit dem und mit dem. Und plötzlich wollten die mehr Ablöse. Es war zwischenzeitlich wie auf dem Basar. Aber es ging am Ende auf – auch wenn es bis auf den letzten Drücker spannend war.“

40.000 Euro Ablöse drückte Leipzig damals ab. Und GEGEN Balingen stand er damals erstmals im Tor. Was Günther bis heute ebenfalls in Erinnerung blieb: „Während des Ramadan haben wir in Hamburg gespielt. Hinter dem Tor war direkt der VIP-Raum – und es roch in der ganzen Halle nach Essen und die Teller klapperten. Und er durfte ja nichts essen. Ich dachte nur, der arme Kerl. Aber er hat gut gehalten.“

Aus den zunächst geplanten sechs Monaten wurden sogar anderthalb Jahre. Letzten Sommer entschied man sich jedoch, Domenico Ebner aus Hannover zu holen. Günther: „Weil Mo aber unbedingt in der Bundesliga bleiben wollte, haben wir mit Jens Bürkle und Wolfgang Strobel in Balingen gesprochen und gesagt, ihr müsst ihn euch unbedingt angucken.“

Nach einem Probetraining entschied man sich für ihn.

Sonntag gibt es das Wiedersehen. Günther: „Ich freue mich. Er ist ein guter Kerl.“

Bild Zeitung
 
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