Der brutale Popp-Absturz

Roter.Teufel

Sub-Administrador
Team GForum
Entrou
Out 5, 2021
Mensagens
23,285
Gostos Recebidos
947
Nur noch Rückschläge
Der brutale Popp-Absturz


a645dca99f3fcf4d48e994e2cd185724,dee95b3c


Die Stimme bricht, die Augen sind feucht. Am Mittwochabend musste Alexandra Popp (32) mal wieder einen Rückschlag für den deutschen Frauenfußball erklären. Erst schied sie als Kapitänin mit der deutschen Nationalmannschaft blamabel in der WM-Vorrunde aus. Nun scheiterte sie als Spielführerin mit dem VfL Wolfsburg am Einzug in die Champions League. Es ist eines der bittersten Jahre in „Poppis“ Karriere!

Olympiasiegerin, dreimal Champions-League-Siegerin, siebenmal deutsche Meisterin, zwölfmal DFB-Pokalsiegerin – Titel gehören zu Popps Leben wie die Gassi-Runde mit Hund Patch. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Zwar holte sie mit Wolfsburg den Pokal und wurde Deutschlands Fußballerin des Jahres. Aber die Enttäuschungen überwiegen. In der vergangenen Saison verspielte Wolfsburg nach 15 Spieltagen an der Tabellenspitze noch die Meisterschaft und verlor das Champions-League-Finale gegen Barcelona (2:3) dramatisch.

Nach dem frühen WM-Aus dachte Popp ans Karriere-Ende in der Nationalmannschaft. Auch, weil ihr seit der Vize-Europameisterschaft 2022 und dem Popularitätsschub Vieles zu viel wurde. In den letzten Wochen der Vorsaison gab sie nach Liga-Spielen keine Autogramme mehr, weil sie die Anfragen einiger Fans als hemmungslos empfand. Privat kam die Trennung von Ehemann Patrick dazu. Auf der anderen Seite nutzte sie das Interesse an ihr, um etliche TV-Shows und Geld aus Werbung mitzunehmen. Das Erscheinen ihres Buches wurde extra auf die Zeit während der WM vorgezogen, um es besser zu verkaufen. Es stieg auf Platz zwei der Bestseller-Liste ein.

Der Fußball aber setzt ihr zu. Popp ist als DFB-Kapitänin stark in die interne Diskussion um die erkrankte WM-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg (55) involviert, zu der sie einen freundschaftlichen Draht hat. Auch an der Verpflichtung von Horst Hrubesch (72) als Interims-Bundestrainer hat sie aktiv mitgearbeitet. Und das obwohl sie ihre eigene DFB-Zeit als endlich bezeichnet: „Solange die Mannschaft noch nicht die Sicherheit auf dem Platz hat, werde ich den Platz nicht verlassen.“

Aber nach Spaß sieht es nicht aus – auch nicht im Verein. Am Mittwochabend verpasste Popp mit Wolfsburg nach zehn Jahren die Champions-League-Endrunde. Schon nach dem 3:3 im Quali-Hinspiel bei Paris FC motzte die Stürmerin: „Ich bin extrem sauer. Wir haben es nicht geschafft, unser Spiel auf den Platz zu bekommen.“ Rettete Popp ihr Team in Frankreich noch mit zwei Treffern das Unentschieden, hatte sie jetzt im Rückspiel wenig Wirkung auf das Spiel. Zu oft rieb sie sich in (über-)harten Zweikämpfen auf. Torgefahr gab es selten.

Dafür Tränen nach dem historischen Aus. „Das tut brutal weh. In der letzten Saison standen wir im Finale und jetzt bist du in der Gruppenphase nicht dabei“, sagte Popp im Vereins-TV. „Wenn man im Moment unsere Spiele betrachtet, ist es gerade zu wenig. Wir müssen konstanter werden in der Defensive und wieder die Leichtigkeit finden, Richtung Tor zu spielen.“ Sätze, die so auch nach dem WM-Aus fielen.

Sie zeigen, wie frustrierend dieses Jahr für Popp ist.

Bild Zeitung
 
Topo