DFB forderte von Frauen: „Kontrolliere deinen Urin!“

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Doku zeigt Gründe für WM-Blamage
DFB forderte von Frauen: „Kontrolliere deinen Urin!“


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Der Zeitpunkt ist sehr merkwürdig! Ab Freitagabend, 20 Uhr, ist die Dokumentation über das blamable Vorrunden-Aus der deutschen Fußballerinnen bei der WM zu sehen. Eine halbe Stunde, bevor das wichtigste Spiel seit dem Turnier angepfiffen wird.

Ab 20.30 Uhr spielen Alexandra Popp (32) und Co. in Rostock gegen Dänemark um die Chance auf Olympia 2024. Dafür müssen die Deutschen mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen. Eine große Herausforderung also.

Das ZDF überträgt live – und hat sich kurioserweise dafür entschieden, quasi parallel die Doku in die Mediathek zu stellen, in der Gründe für das historisch schlechte Abschneiden bei der WM in Australien deutlich werden.

Die Bilder belegen einen BILD-Exklusiv-Bericht, der direkt nach dem Vorrunden-Aus Risse zwischen Spielerinnen und Trainerteam um die inzwischen entlassene Martina Voss-Tecklenburg (55) aufdeckte. In der Dokumentation „Born for this“ sagt Kapitänin Popp: „Tatsächlich glaube ich, dass wir nicht optimal vorbereitet waren.“ Zudem beklagt die Wolfsburgerin, dass der WM-Kader erst sehr spät final zusammengestellt worden war: „Wir als Mannschaft haben es nicht als optimal gesehen. Das hat auch einen gewissen Unmut innerhalb des Teams erzeugt.“ Mittelfeldspielerin Lina Magull (29) sagt: „Im zweiten Lehrgang vor der WM ging es nicht darum, dass wir uns als Team finden, sondern eher darum, sich zu beweisen.“

Auch die Wahl des WM-Quartiers in Wyong, rund 100 Kilometer von Sydney entfernt, wird in der Dokumentation kritisiert. „Erstmals waren wir extrem weit weg vom Schuss, was ich nicht als optimal angesehen habe“, sagt Popp. Über die Unzufriedenheit mit dem Hotel, in dem es wegen schwer schließbarer Fenster auch zu kalt gewesen sein soll, hatte BILD schon während des Turniers berichtet.
Spielerinnen kritisieren Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und das Mannschaftshotel

Kurios: Die Doku zeigt, mit welchen Hinweisen die Nationalspielerinnen im Quartier gegängelt wurden. Das DFB-Team hatte in ihren Zimmern Schilder mit schriftlichen Forderungen angebracht. Darauf stand zum Beispiel: „Trinke über den ganzen Tag und kontrolliere deinen Urin.“ Oder: „Dein Bett hat eine Funktion: Schlaf!“ Magull sagt dazu: „Ich glaube, das war eine nett gemeinte Geste, aber halt einfach überflüssig.“

BILD weiß: In der Zeit von Voss-Tecklenburg als Bundestrainerin fühlten sich viele Spielerinnen eingeengt und bevormundet. Sie sind oft mit einem Unwohlsein zur Nationalmannschaft gereist. In Australien durften sie oft nur in betreuten Gruppen das Hotelgelände verlassen. Beim Essen und in den Quartieren gab es genaue Vorgaben. Viele Getränke (Bier, Cola) waren zum Beispiel meistens streng verboten.

Unter Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch (72) blühen die DFB-Frauen wieder auf. Vor allem auch, weil ihnen wieder mehr Freiheiten zugestanden werden. Auf und neben dem Platz. Verteidigerin Kathy Hendrich (31) sagt: „Man merkt, dass der Trainer an uns glaubt. Er erinnert uns daran, was wir können. Dadurch kommen Sicherheit und Selbstvertrauen zurück.“

Damit soll der Sieg gegen Dänemark gelingen. Im März würden die deutschen Frauen dann um eines von zwei Tickets für Paris spielen – und so die völlig missratene WM wenigstens etwas vergessen machen.

Bild Zeitung
 
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