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Die Welt feiert die mutigen Iran-Helden

Roter.Teufel

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Englands Tor-Party nur Nebensache
Die Welt feiert die mutigen Iran-Helden


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Wenn das Spiel selbst bei einer WM zur Nebensache wird ...

Bei der Partie England gegen Iran (6:2) wird es gleich mehrfach hochpolitisch.

Die Zeit vor der Partie gehört mutigen Iranerinnen und Iranern. Frauenrechtler halten auf der Tribüne Schilder hoch, tragen gegen ihr Unterdrückungs-Regime T-Shirts mit der Aufschrift „Women Life Freedom“ (Frauen Leben Freiheit) und „Free Iran“ (Befreit den Iran). Im Stadion sind viele weibliche Fans. Fast alle ohne Kopftuch. Mit offenen Haaren und geschminkt. Einige zeigen sogar Bein.

Und politisch geht's weiter:

13.56 Uhr: Stumm-Protest der Iraner! Die TV-Bilder zeigen: Bei ihrer Nationalhymne singt KEIN Spieler und nur ein Co-Trainer mit. Das hatten die Spieler schon Ende September im Test gegen den Senegal gemacht – und sich damit nach ungeklärten Todesfällen offen gegen ihre Frauen unterdrückende Regierung gestellt.

Und das hat Folgen: Der iranische Staatssender unterbricht die Live-Übertragung bei der Hymne.

Den Spielern könnten nun Konsequenzen drohen. Im Iran war spekuliert worden, dass sie möglicherweise gesperrt werden, sollten sie bei der Hymne schweigen. Bei den landesweiten Protesten im Iran sind bislang nach Schätzungen von Menschenrechtlern mindestens 360 Menschen getötet worden.

Matthäus erlebte es im Stadion… Warum die Katarer aus dem Stadion flohen!

Fast in den Hintergrund rückt: Um 13.57 Uhr entledigt sich England-Kapitän Harry Kane seiner Trainingsjacke. Zum Vorschein kommt: Kane läuft mit einer offiziellen Fifa-Kapitänsbinde anstatt der „One Love“-Binde auf. Damit offiziell: England hat sich wie sechs andere europäischen Nationen dem Druck der Fifa gebeugt. Darunter auch Deutschland!

Allerdings setzt Kane sich über die Vorgabe des Weltverbandes hinweg, in der Vorrunde die Binde mit dem Aufdruck „Football Unites The World (Fußball einigt die Welt)“ zu tragen. Stattdessen griff er zur Binde fürs Viertelfinale „No discrimination (Keine Diskriminierung)“.

Direkt vor Anpfiff dann setzen die Briten mit einem kollektiven Kniefall ein Zeichen für Diversität und gegen Ausgrenzung.

Dann rollt der Ball. Allerdings nicht lang. Nach neun Minuten Spielzeit wird Iran-Keeper Ali Beiranvand nach einem Kopf-Crash mit einem Mitspieler insgesamt 11 1/2 Minuten behandelt, bevor er letztlich ausgewechselt wird.

Englands ersten WM-Treffer erzielt dann in der 35. Minute der einzige Startelf-Star, der nicht in der heimischen Premier League spielt: BVB-Superstar Jude Bellingham (19) steigt nach Shaw-Flanke herrlich hoch und lässt den Ball über den Kopf ins lange Eck rutschen.

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In der 43. Minute drischt Saka den Ball mit Links zum 2:0 unter die Latte. In der ersten von 14 (!) Nachspielzeit-Minuten macht Sterling die 3:0-Vorentscheidung, Saka mit dem 4:0 (62.) nach feinem Tänzchen im Sechzehner alles klar. Taremi nach herrlichem Steckpass von Gholizadeh den 1:4-Ehrentreffer (65.). Rashford trifft zum 5:1 (71.), Grealish zum 6:1 (90.).

Kurz vor Schluss dann abermals ein politisches Zeichen: Die gesamte Iran-Kurve ruft den Namen Ali Karimi (44). Der Ex-Bayern-Star lebt im Exil in Kanada, gilt bei Social Media als eine der wichtigsten Stimmen der iranischen Freiheitsbewegung.

Den 2:6-Endstand macht Taremi per Elfer in der 13. Minute der Nachspielzeit. Nach insgesamt 117 Spielminuten ist dann Schluss.

Für England ist es am Ende der erste Erfolg nach zuletzt sechs sieglosen Spielen in Folge. Aber die Welt feiert die mutigen Iran-Helden.


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