Eintracht-Trainer half Handball-Klub im Abstiegskampf

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Eintracht-Trainer half Handball-Klub im Abstiegskampf


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Die Saison 2022/23 in der Handball-Bundesliga wird man bei der HSG Wetzlar nicht so schnell vergessen.

Die zuvor vor allem in Heimspielen so gefürchteten Hessen retteten sich mit Mühe und Not als Tabellen-16. vor dem Abstieg in die 2. Liga. Auch, weil ein freiberufliches Mitglied des Trainer-Staffs von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt die HSG-Handballer unterstützte.

Als sich in der Rückrunde bei der HSG die prekäre Lage immer mehr abzeichnete, zog Wetzlars Geschäftsführer Björn Seipp einen Joker aus dem Ärmel. Über seine Verbindungen zu Eintracht Frankfurt kam er an Martin Daxl, der beim Fußball-Bundesligisten als Potenzial-Trainer zum Staff gehört. Daxl ist Leiter der Davitasports-Akademie (Sitz in Münster).

Martin Daxl: Wetzlar-Retter ist im Trainerstab bei Eintracht Frankfurt

Frankfurts ehemaliger Trainer Oliver Glasner über Daxl: „Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein positiv Verrückter.“

Der die Probleme der HSG schon erkannt hatte, noch bevor ihn Seipp kontaktierte. Was Wetzlars Geschäftsführer nämlich nicht wusste: Daxl war Ende Februar als Zuschauer beim 28:35 gegen den HC Erlangen in der Buderus-Arena und sah die mentalen Probleme der HSG-Truppe live vor Ort.

Wie ist Daxls Arbeitsweise? „Ich achte auf die Verhaltensweisen der Spieler und die Führung von der Bank. Das Verhalten jedes einzelnen ist im Sport ein enorm wichtiges Element. Der authentische Spaß am Wir ist im Sport ein hohes Gut, das man Tag und Nacht schützen muss.“ Sein erster Eindruck damals von Wetzlars Mannschaft: „Sie hatten den Spaß am Handball verloren.“

Vor allem zusammen mit dem Trainer-Gespann Jasmin Camdzic und Filip Mirkulovski entwickelte Daxl einen „Reparatur-Plan“, um die niedergeschlagene Truppe wieder auf mental tragfähige Beine zu stellen. Der Potenzial-und Persönlichkeits-Trainer hielt Vorträge, Einzelgespräche und Video-Konferenzen ab. Die Arbeit fruchtete, Wetzlar rettete sich im Endspurt.

Ob der Neu-Aufbau bei der HSG seine bisher schwerste Aufgabe war, kann nicht verglichen werden. Daxl: „Eine extreme Aufgabe war beispielsweise bei der TSG Hoffenheim, vor dem letzten Spieltag der Saison 2012/13 bei Borussia Dortmund.“

Hoffenheim brauchte einen Sieg, um noch die Relegation zu erreichen, Dortmund war bereits sicher Vizemeister und stand vier Tage vor dem Champions-League-Finale gegen den FC Bayern. Die Hoffenheimer brachte Daxl am Abend vor dem Spiel auf den richtigen Weg.

„Ich habe ihnen mit logischen und nachvollziehbaren Schritten den echten Glauben gestärkt. So gab es die nachvollziehbare Chance, dass sich ab circa der 60. Minute immer mehr Tor-Chancen erspielen lassen.“

Hoffenheim drehte den 0:1-Rückstand durch zwei Elfmeter-Tore von Sejad Salihovic (77./82.) noch zum 2:1. Danach rettete sich die TSG mit zwei Siegen (3:1, 2:1) gegen den 1. FC Kaiserslautern in der Relegation.

Ob Daxl auch kommende Saison mit der HSG Wetzlar zusammenarbeiten wird, ist aktuell noch offen.

Sport Bild
 
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