Fünfkämpferin Schleu: „Ich erhielt Morddrohungen“

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Nach Olympia-Skandal
Fünfkämpferin Schleu: „Ich erhielt Morddrohungen“


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Nach dem Olympia-Skandal im vergangenen Jahr hat sich die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu (31) ausführlich geäußert.

In einem Interview mit der „Zeit“ berichtet sie von der heftigen Zeit im Anschluss. „Es gab diesen ganzen Social-Media-Hass, ich erhielt Morddrohungen. Das war schrecklich“, sagte die 31-Jährige.

Trotz psychologischer Hilfe seien diese Anfeindungen auch auf die körperliche Gesundheit geschlagen. „Ich hatte extreme Verspannungen im Nacken und habe schlecht Luft bekommen, das lag an meinem erhöhten Puls. Ich bin es gewohnt, hart zu mir selbst zu sein. Vielleicht war das falsch, aber so bin ich. Diesmal hat mir mein Körper gezeigt, dass es zu viel war.“

Mit ihrem Ritt bei den Spielen in Tokio hatte Schleu eine weltweite Tierschutzdebatte ausgelöst. Damals trieb sie unter Tränen das ihr zugeloste Pferd Saint Boy weiter an, obwohl es mehrfach verweigerte. Der deutsche Tierschutzbund stellte deshalb sogar Strafanzeige wegen Tierquälerei.

Erst letzte Woche waren die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Potsdam gegen Schleu und Bundestrainerin Kim Raisner eingestellt worden. Beide müssen einen Geldbetrag an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.

500 Euro für einen Kinderhospizverein

Das akzeptiere Schleu, da sie ansonsten einen „sehr langen Prozess“ befürchtete. 500 Euro hätte sie demnach schon an einen Kinderhospizverein überwiesen. Gleichzeitig beteuerte sie ihre Unschuld. „Mit einer solchen Einstellung geht einher, dass keine Verletzung eines Gesetzes festgestellt wurde. Andernfalls dürfte ein solches Verfahren gar nicht abgeschlossen werden“, sagte die Olympiateilnehmerin und ergänzte: „Dazu hätte mir nachgewiesen werden müssen, dass ich dem Pferd Saint Boy bewusst Schmerzen oder Leiden bereiten wollte, dass mir sein Wohlergehen gleichgültig ist. Das ist absurd.“

Nun möchte sie sich für einen besseren Umgang mit Pferden im Sport einsetzen und ihre Karriere fortsetzen. Ursprünglich hatte Schleu überlegt, ihre Karriere nach Tokio zu beenden, sich aber schnell umentschieden. „So will ich nicht in Erinnerung bleiben. Ich trainiere weiter, um noch ein letztes Mal an den Olympischen Spielen teilzunehmen, 2024 in Paris“, sagte Schleu.

Dann wird Springreiten zum letzten Mal Teil eines olympischen Modernen Fünfkampfes sein. Für die Zeit danach hat Schleu auch schon einen Plan. Ihr Referendariat als Biologie- und Sportlehrerin beginnt im Februar.

Bild Zeitung
 
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