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Prozess in Dresden:
Gehaltszettel überführt IS-Kämpfer


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Dresden – Im November 2023 wurde der mutmaßliche IS-Kämpfer Iyad Muhammad A. (33) in Freiberg (Sachsen) verhaftet. Überführt hat ihn offenbar ein Gehaltszettel des Islamischen Staates!

Der Iraker steht wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vor dem Oberlandesgericht in Dresden. Er soll laut Anklage zur berüchtigten Geheimpolizei des IS gehört haben und an zwei Kampfeinsätzen beteiligt gewesen sein.

2022 kommt Iyad Muhammad A. nach Deutschland, gibt sich als Murad Mohammad Ali aus. In Freiberg lernt er die Jesidin Majida N. (23) kennen, macht sie zu seiner Geliebten. Gleichzeitig hat er noch eine Frau und drei Kinder in der Türkei.

Vor dem Dresdner Gericht sagt die Geliebte aus, dass sie erst nach der Verhaftung erfuhr, dass ihr Freund beim

IS war. Ein Schock – bedenkt man, dass der IS 2014 im Nordirak tausende Jesiden umbrachte, rund 7000 Frauen und Mädchen versklavte.

Die Gehaltsliste der IS-Terroristen

Den ersten Hinweis auf den untergetauchten IS-Mann erhielten die deutschen Behörden vom US-amerikanischen FBI, darunter seinen Namen auf einer Gehaltsliste des IS, mit Personalnummer, Zugehörigkeit zur Geheimpolizei im Bezirk Tigris.

Weitere Dokumente kamen von der Ermittlungsbehörde UNITAD, die im Auftrag der Vereinten Nationen die Kriegsverbrechen des IS im Irak aufklären. Bis 2024 wurde die Ermittlungsgruppe vom deutschen Bundesanwalt Christian Ritscher (59) geleitet.

Ritscher: „Nachdem der IS 2017 im Irak besiegt wurde, sammelten die irakischen Behörden Millionen Seiten an zurück gelassenen Dokumenten, Computern, Festplatten und Handys ein. Die UNITAD half vor Ort die Dokumente zu scannen, verfügt über Kopien.“

Brisanter Fund: In den IS-Akten fand sich die Personalakte von Iyad A. – darin war beschrieben, dass er an zwei Kampfeinsätzen teilnahm, zur Geheimpolizei gehörte und in der Abteilung Technologie und Informatik arbeitete.

Beschwerde beim IS über ausstehendes Gehalt

Auch ein Schreiben von Iyad A. aus dem Jahr 2017 an seine übergeordnete IS-Behörde belastet den Angeklagten. Darin beschwert er sich bei seinen Vorgesetzten, dass sein Lohn ausbleibt. Dazu kommt noch ein Foto des Angeklagten aus den UNITAD-Akten, das Iyad A. mit einer Maschinenpistole im Schulterhalfter zeigt.

Der Berliner IS-Experte Guido Steinberg (56) erklärte im Prozess, dass er die Dokumente für authentisch hält. Die Geheimpolizei des IS sei eine Eliteeinheit. „Dort kommen nur besonders loyale IS-Kämpfer hin. Die Geheimpolizei ist für zahlreiche Hinrichtungen verantwortlich, ob nun mit oder ohne richterliches Urteil. In den eigenen Gefängnissen wurde gefoltert, bis hin zum Tod.“

Iyad A. schweigt im Prozess. In seinem Asylantrag gab er allerdings an, 2014 auf der Straße von Mossul nach Baidschi von irakischen Sicherheitskräften angeschossen worden zu sein. Angeblich wurde er von IS-Kämpfern ins Krankenhaus gebracht und arbeitete nur kurze Zeit für den IS, habe Strom- und Telefonleitungen verlegt.

Der Prozess geht weiter.

Bild Zeitung
 
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