Hart! Härter! Handball!

Roter.Teufel

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Für die Körper ist es die Hölle
Hart! Härter! Handball!


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Die Weltmeisterschaft ist hart – aber unsere Jungs sind härter.

Jeden zweiten Tag ist die deutsche Nationalmannschaft im Einsatz. Bis zum Titel sind’s neun Spiele – in zweieinhalb Wochen. Zum Vergleich: Argentinien um Superstar Lionel Messi (35) brauchte nur sieben Spiele bis zum WM-Pokal in Katar. Hatte dafür aber auch vier Wochen Zeit.

„Wir haben Spitzenathleten, die sind die Belastung gewohnt“, sagt Dr. Philip Lübke (47). Der Kieler Orthopäde und Unfall-Chirurg betreut seit Oktober 2021 das Team. „Die englischen Wochen kennen die Spieler aus Bundesliga.“ Bei der WM ist die Taktung aber noch britischer.

Hart, härter Handball!

Um unsere Stars um Kapitän Johannes Golla (25) vor Ort bestmöglich medizinisch betreuen zu können, ist der Deutsche Handballbund (DHB) gut bepackt nach Polen geflogen.

Team-Doc Lübke und die Physiotherapeuten Reinhold Roth (67) und Dennis Finke (47) dabei, sorgen für Rundum-Betreuung 24/7. Von Manualtherapie, Osteopathie bis zur Akupunktur ist alles möglich. Eine halbe Tonne an Material ist zur Unterstützung mit, u.a. 350 Rollen Tape, entspricht sieben (!) Kilometern Klebestreifen. „Ja, es ist ein riesiger Materialaufwand“, sagt Lübke. „Aber so sind wir für alle Eventualitäten gerüstet, könnten auf alles reagieren.“

Ihr WM-Alltag ändert sich täglich, nur der Rhythmus bleibt: „Gleich nach dem Frühstück kommen die Ersten, vor Mitternacht gehen wir nie ins Bett“, berichtet Roth, der seit über 30 Jahren dabei ist. Durch seine Hände sind schon viele gegangen, auch Welt- und Europameister. Eine klare Zuteilung der Spieler gibt es nicht. „Jeder übernimmt die Spieler auf seiner Bank, wie es gerade passt“, erklärt Finke die Arbeit im WM-Quartier „Novotel“ in Zimmer 1001. „Wir tauschen uns während der Behandlungen dann aus.“

„Manchmal sind wir auch Kummerkasten oder Problem-Manager“, verrät Roth seine Erfahrungen. „Die Spieler berichten auch persönliches, da kommt auch das ein oder andere Private auf den Tisch“, fügt Lübke hinzu. Und: „Es geht darum, das Wohlbefinden der Spieler und von uns Dreien gemeinsam als Team zu fördern.“ Das „F“, das er als Offizieller bei der WM trage, stehe deshalb nicht für Doktor, sondern „für Feel-Good-Manager“. Es geht um Regeneration & Wohlfühlen!

Das Trio arbeitet Hand in Hand, wie die Verletzung von Andreas Wolff (31) im Auftaktspiel gegen Katar zeigte. Die Erst-Versorgung durch die Physios erfolgte noch am Spielfeldrand, in der Kabine checkte der Arzt per kleiner Ultraschall-Apparatur die linke Wade und konnte schnell Entwarnung geben. Heilende Hände & Handball-Hightech!

Kneten, tapen, behandeln und Pflegen – die medizinische Abteilung hat WM-Niveau.

Aber sind neun Spiele in 17 Tagen für unsere Handballer wirklich zu verantworten?

„Unser Ziel ist eine verantwortbare Belastung und Belastbarkeit herzustellen und zu erhalten. Ja, die Belastung ist verantwortbar“, erklärt Lübke, der weiß, dass Golla & Co. bei Roth, Finke und ihm in den besten Händen sind...


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