HSV-Walter ist etwas zu positiv

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Mental-Coach Kortmann analysiert die Derby-Trainer
HSV-Walter ist etwas zu positiv


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Zwei Tage vor dem Hamburger Derby stellten sich HSV-Trainer Tim Walter (47) und St. Pauli-Coach Fabian Hürzeler (30) auf Pressekonferenzen. Morgens Hürzeler, mittags Walter.

Wie sind sie drauf, was strahlen sie aus, wie sieht es mit der Nervosität aus?

Der ehemalige Volleyball-Bundestrainer und heutige Mental-Coach Olaf Kortmann (67) analysiert für BILD.

„Walter wirkte schon fast etwas zu positiv“, sagt der Experte. „Er hatte ein Dauerlächeln aufgesetzt und ist oberflächlich geblieben. Als hätte er sich genau überlegt, dass er nicht zu emotional wird und die Nervösität überspielt.“

Kortmann beobachtet weiter: „Walter hat gesagt, es sei das Wichtigste, einen kühlen Kopf zu bewahren. Das Gegenteil von dem, was er in der letzten Zeit abgeliefert hat. Deswegen hat man das Gefühl, er versucht ganz ausdrücklich, eine Ruhe zu bewahren, die eigentlich gar nicht zu ihm passt. Der Trainer merkt, dass er auf dem Prüfstand steht.“

Auch bei Hürzeler schimmerte die Unruhe für den geschulten Menschen-Kenner durch.

„Er gibt sich bewusst volksnah und ist sehr wertschätzend, das passt zu St. Pauli. Es gab aber Situationen, in denen er unsicher war.“

Und weiter: „Als Hürzeler damit konfrontiert wurde, dass der HSV den stärkeren Kader hat, wurde er nervös. Er hat mit den Händen gefummelt und wollte nicht richtig antworten. Er will nicht in die Rolle des Underdogs.“

Als weiteres Zeichen für Hürzelers Anspannung macht Kortmann die Widersprüchlichkeit einiger Aussagen aus: „Er hat zum Beispiel gesagt, dass zu viele Gefühle nicht gut sind. Dann hat er erzählt, wie unglaublich wichtig Emotionen sind. Er scheint da in seiner Trainerrolle noch nicht ganz sicher zu sein, was erlaubt ist.“

Natürlich wurden beide Coaches auf die gemeinsame Vergangenheit angesprochen. Ein Wortgefecht vor sechs Jahren am Rande eines Regionalliga-Spiels machte Schlagzeilen. Diese Situation meisterten beide: „Bei der persönlichen Ebene haben sie sehr souverän reagiert.“

Kortmann fasst zusammen: „Hürzeler wirkte etwas entspannter. Er hat allerdings auch weniger zu verlieren, als sein Kollege.“


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