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- Out 5, 2021
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AKW in Gundremmingen gesprengt:
Jagen sie hier unsere Zukunft in die Luft?
Gundremmingen (Bayern) – Ende mit Schrecken für das Kernkraftwerk Gundremmingen. Um Punkt zwölf Uhr detonierten die angebrachten Sprengkörper und ließen Zehntausende Tonnen Stahlbeton in sich zusammenfallen. Atomkraftbefürworter fürchten: Für Verbraucher beginnt jetzt ein Schrecken ohne Ende auf der Stromrechnung.
Eigentlich war es nur ein kleiner Zwischenschritt beim Rückbau. Noch bis Ende der 2030er Jahre soll das Kernkraftwerk in Gundremmingen atomrechtlich überwacht werden. Erst dann ist die Atomenergie im Landkreis Günzburg endgültig Geschichte. Doch weil die beiden Kühltürme aufsehenerregend gesprengt wurden, zog es zahlreiche Schaulustige zum Kraftwerk.
160 Meter hoch, 56.000 Tonnen Betonstahl: zerstört in nur wenigen Sekunden. Und über allem die Frage: Sprengen wir hier eine bessere Energiezukunft in die Luft?
Befürworter der Kernkraft sagen genau das: Sie hatten vor Ort eine Kundgebung angemeldet und vor allem eine Menge Zahlen mitgebracht: Seit 2011, als Altkanzlerin Angela Merkel (71, CDU) den zweiten Atomausstieg verkündete, habe es für die deutschen Stromkunden Zusatzkosten von 57 Milliarden Euro gegeben, so die Umweltschutzorganisation WePlanet, deren Vize-Chefin die bekannte Historikerin Anna Veronika Wendland (59) ist.
Vor allem aber sei der deutsche CO₂‑Ausstoß mit der Abschaltung von Kernkraftwerken deutlich höher ausgefallen als nötig, da der Strombedarf mit Kohle kompensiert werden musste. Die beiden großen Projekte der deutschen Politik: weniger CO₂ zum Schutz des Klimas und raus aus der Kernenergie – sie vertragen sich nicht. DENN: Kernenergie liefert zuverlässig CO₂-armen Strom.
Auch deshalb setzen die allermeisten Staaten auch in Zukunft auf diese Energieform. Aktuell werden laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEO) weltweit 63 neue Kernkraftwerke errichtet, die meisten davon in China und Indien. Auch in der EU gibt es neue Pläne: So sollen im slowakischen Jaslovské Bohunice neue Mega-Reaktoren entstehen.
Und dennoch: Hierzulande ist das Thema politisch durch. Denn bei allen Lippenbekenntnissen zur Atomkraft, die es sporadisch aus der Union gibt: Eine Sprengung wie die heutige schafft Fakten. Und Fakt ist, dass Deutschland in Zukunft auf Wind, Wasser und Sonne setzt. Wie viel das dann kostet, wird die Stromrechnung zeigen.
Bild Zeitung
Jagen sie hier unsere Zukunft in die Luft?
Gundremmingen (Bayern) – Ende mit Schrecken für das Kernkraftwerk Gundremmingen. Um Punkt zwölf Uhr detonierten die angebrachten Sprengkörper und ließen Zehntausende Tonnen Stahlbeton in sich zusammenfallen. Atomkraftbefürworter fürchten: Für Verbraucher beginnt jetzt ein Schrecken ohne Ende auf der Stromrechnung.
Eigentlich war es nur ein kleiner Zwischenschritt beim Rückbau. Noch bis Ende der 2030er Jahre soll das Kernkraftwerk in Gundremmingen atomrechtlich überwacht werden. Erst dann ist die Atomenergie im Landkreis Günzburg endgültig Geschichte. Doch weil die beiden Kühltürme aufsehenerregend gesprengt wurden, zog es zahlreiche Schaulustige zum Kraftwerk.
160 Meter hoch, 56.000 Tonnen Betonstahl: zerstört in nur wenigen Sekunden. Und über allem die Frage: Sprengen wir hier eine bessere Energiezukunft in die Luft?
Befürworter der Kernkraft sagen genau das: Sie hatten vor Ort eine Kundgebung angemeldet und vor allem eine Menge Zahlen mitgebracht: Seit 2011, als Altkanzlerin Angela Merkel (71, CDU) den zweiten Atomausstieg verkündete, habe es für die deutschen Stromkunden Zusatzkosten von 57 Milliarden Euro gegeben, so die Umweltschutzorganisation WePlanet, deren Vize-Chefin die bekannte Historikerin Anna Veronika Wendland (59) ist.
Vor allem aber sei der deutsche CO₂‑Ausstoß mit der Abschaltung von Kernkraftwerken deutlich höher ausgefallen als nötig, da der Strombedarf mit Kohle kompensiert werden musste. Die beiden großen Projekte der deutschen Politik: weniger CO₂ zum Schutz des Klimas und raus aus der Kernenergie – sie vertragen sich nicht. DENN: Kernenergie liefert zuverlässig CO₂-armen Strom.
Auch deshalb setzen die allermeisten Staaten auch in Zukunft auf diese Energieform. Aktuell werden laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEO) weltweit 63 neue Kernkraftwerke errichtet, die meisten davon in China und Indien. Auch in der EU gibt es neue Pläne: So sollen im slowakischen Jaslovské Bohunice neue Mega-Reaktoren entstehen.
Und dennoch: Hierzulande ist das Thema politisch durch. Denn bei allen Lippenbekenntnissen zur Atomkraft, die es sporadisch aus der Union gibt: Eine Sprengung wie die heutige schafft Fakten. Und Fakt ist, dass Deutschland in Zukunft auf Wind, Wasser und Sonne setzt. Wie viel das dann kostet, wird die Stromrechnung zeigen.
Bild Zeitung
