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Karate
Jenny Warling packt aus: Moralische Belastung bei der FLK


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Karate-Ass Jenny Warling bricht ihr Schweigen. Die ansonsten stets diskrete Topathletin macht in ihrem Brief an den Vorstand des Karateverbands FLK auf schwere Missstände aufmerksam.

Das Problem bei Gerüchten ist, dass sich ihr Wahrheitsgehalt nur schwer überprüfen lässt. Seit Wochen zirkuliert in der Luxemburger Karate-Bubble die Nachricht, der Verband würde sich spätestens nach der Weltmeisterschaft (Ende November) von den beiden Nationaltrainern Raphael Veras und Michaël Lecaplain trennen. Offiziell bestätigt hat sich das Ganze bislang nicht. Eltern und Athleten sind dennoch besorgt – und über die aktuellen Umstände verärgert.

Jenny Warling, seit vielen Jahren das Aushängeschild der „Fédération luxembourgeoise de karaté“ (FLK), legt jetzt den Finger in die Wunde. Ihr Schreiben an den Vorstand könnte brisanter nicht sein: „Dieses Gerücht, dass der Nationaltrainer und sein Assistent nach der Weltmeisterschaft entlassen und ersetzt werden sollen, hatte erhebliche negative psychologische Auswirkungen auf das gesamte Team und beeinträchtigte die allgemeine Stimmung.“ Klare Worte, wie man sie eigentlich nicht von der zurückhaltenden Nummer 13 der Welt kennt. Bislang hatte sich Warling noch nie öffentlich zu den vergangenen Skandalen innerhalb der FLK geäußert.

Schlimmer noch: Die Sportlerin fühlte sich in der entscheidenden Phase der WM-Vorbereitung für das Schicksal der Coaches mitverantwortlich. „Ich hatte manchmal den Eindruck, dass sich meine eigene Leistung negativ auf die Zukunft des Trainers auswirken würde. Ich möchte klarstellen, dass das Ausscheiden nichts mit der Vorbereitung zu tun hatte: Es war eine schwere Gruppe und ich hatte nicht meinen besten Tag erwischt, was bei allen Athleten vorkommen kann, auch Profis.“
Von Strassen nach Niederkorn

Genau wie andere Eltern und Nachwuchsathleten, die sich in einem separaten Brief an die FLK-Verantwortlichen wenden, prangert Warling in erster Linie die aktuellen Trainingsbedingungen an. Die Nationalmannschaft trainiert seit einigen Monaten nicht mehr in der nationalen Kampfsporthalle in Strassen, sondern in Niederkorn. Als Grund für den Umzug werden bei der FLK Belegung und Geräuschpegel genannt. Warling konnte in einer entscheidenden Phase vor der WM deswegen nicht regelmäßig auf ihre gewohnten Sparringspartner zurückgreifen. „Durch diesen Wechsel sind die Anfahrten für einige Athleten viel komplizierter geworden. Dies erklärt die sinkenden Zahlen bei den Präsenzen. Der Mangel an Trainingspartnern hatte für mich die Konsequenz, dass der Co-Trainer einspringen musste.“

Die 31-Jährige kann nicht nachvollziehen, dass die Qualität des Trainerduos angezweifelt wird – und die schwache Trainingspräsenz auf eine Unzufriedenheit mit den Coaches zurückzuführen sein soll. „Es ist wichtig zu unterstreichen, dass von den Athleten, die auf internationalem Niveau unterwegs sind, niemand die Kompetenzen des Trainers oder seine professionelle Herangehensweise infrage stellt. Die Kritik stammt größtenteils von denjenigen, die das Niveau für das Nationalteam nicht haben, oder deren Umfeld. Aus diesem Nepotismus heraus entsteht eine Verschiebung zwischen internen Gesprächen und sportlicher Realität.“

Unnötiger Druck

Der historisch chaotisch behaftete Karateverband wirkte für die Außenwelt über viele Monate ruhig und harmonisch. In der Vergangenheit waren es meist Vereinsvertreter, die wegen ihrer Streitigkeiten für außersportliche Skandale sorgten. Nun bläst der Gegenwind allerdings aus einer anderen Richtung. Dieser Aufschrei von Warling ist ein ernstes Zeichen. „Als Athletin, die Luxemburg seit vielen Jahren vertritt, bin ich besorgt über die aktuelle Dynamik. Die interne Stimmung, die mangelnde Transparenz bei Nominierungen, der unnötige Druck, der auf den Trainerstab ausgeübt wird, und die Art und Weise, wie verschiedene Informationen übermittelt werden – all dies kompromittiert den Aufbau einer stabilen und professionellen Mannschaft. Ich möchte unterstreichen, dass ich absolut keinen Grund sehe, das Trainerteam um mich herum zu wechseln, da ich von dessen Kompetenzen überzeugt bin, um auf höchstem Niveau weiterzumachen.“

Die Kritik von Warling richtet sich an „einige Mitglieder des Vorstands“, die seit Wochen „Gerüchte streuen, unbegründete Vorwürfe äußern und Entscheidungen ohne Absprache mit dem Trainer treffen“.

Es ist nicht abzusehen, wie sich diese Zeilen auf die Zukunft des nationalen Karate auswirken. Dass Warling nach all den Jahren als stille Beobachterin eine derartige Reißleine zieht, dürfte für alle Beteiligten aber Anlass genug sein, ein offenes Gespräch zu suchen, damit sämtliche Unstimmigkeiten und Sorgen aus der Welt geschafft werden können.

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