Notícias Kaum noch Hoffnung für Galeria Karstadt

Roter.Teufel

Sub-Administrador
Team GForum
Entrou
Out 5, 2021
Mensagens
23,248
Gostos Recebidos
946
Dritte Pleite in drei Jahren
Kaum noch Hoffnung für Galeria Karstadt


cd6875d4d664c240459097d14e9b2fc9,cd8e5396


Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof könnte nach der Schieflage seines Eigners Signa Insidern zufolge kurz vor dem dritten Insolvenzantrag binnen drei Jahren stehen.

„Die Wahrscheinlichkeit ist hoch“, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Montag. Der Antrag könnte schon am Dienstag oder Mittwoch erfolgen, so ein anderer Insider. Ein Galeria-Sprecher lehnte einen Kommentar ab.

Die Vorbereitungen laufen dem Vernehmen nach bereits seit Tagen. Wie BILD erfuhr, soll der Hamburger Anwalt Stefan Denkhaus vom Essener Amtsgericht als Insolvenzverwalter bestellt werden. Auf Anfrage wollte sich Denkhaus nicht äußern.

Galeria Karstadt Kaufhof ist Teil des weitverzweigten Signa-Imperiums des Tiroler Investors Rene Benko (46). Dessen Signa Holding und unter anderem zwei wichtige Immobilien-Gesellschaften haben bereits Insolvenzanträge gestellt.

Der Warenhausriese aus Karstadt und Kaufhof mit rund 12.000 Vollzeit-Stellen gehört zur Signa Retail Selection AG mit Sitz in der Schweiz, die Ende November Gläubigerschutz beantragt und erklärt hatte, ihr Portfolio liquidieren zu wollen. Das alles hat auch Folgen für Galeria.

Die Signa Holding hatte sich dazu verpflichtet, Galeria einen Betrag von 200 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Da diese Zahlung nun wohl ausbleibt, steuere Galeria auf eine neue Insolvenz zu, erklären mehrere Insider übereinstimmend.

Allerdings: Derzeit sucht Galeria noch nach einem rettenden Investor, heißt es aus Unternehmenskreisen. „Dass nun die Kerngesellschaften der Signa-Gruppe insolvent sind, bedeutet, dass wir uns von der Signa-Gruppe und ihren Interessen befreien können“, sagte Galeria-Betriebsratschef Jürgen Ettl in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“. Finde sich ein neuer Eigentümer, der „ebenso wie wir ein Interesse daran hat, dass es Galeria gut geht, ist das Unternehmen zukunftsfähig“.

Laut Ettl seien die Umsätze im Oktober und November im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 8,5 Prozent gestiegen. In vielen Filialen lägen die Umsätze sogar wieder auf dem Niveau vor Corona. Deshalb gebe es auch Interessenten, mit denen er bereits Gespräche geführt habe.

Die über Jahre kriselnde Kette hatte für das laufende Geschäftsjahr ursprünglich einen operativen Gewinn angesteuert. Das wichtige Weihnachtsgeschäft war der Gewerkschaft Verdi zufolge zudem gut gelaufen. Auf Anfrage sagt eine Sprecherin, dass die Gewerkschaft sich erst äußern werde, sobald sich Galeria äußere.

Sollte es morgen tatsächlich zum Insolvenzantrag kommen, wäre es die dritte Pleite der Warenhauskette in den vergangenen drei Jahren.

Im April 2020 hatte Galeria Karstadt Kaufhof zum ersten Mal Insolvenz in Eigenverantwortung beantragt. Im Zuge dessen wurde dem Unternehmen rund zwei Milliarden Euro Schulden erlassen.

Im September 2020 war das Verfahren abgeschlossen. 41 Filialen mussten schließen, rund 4000 Stellen wurden abgebaut.

Ende 2022 dann der nächste Schock: Galeria Karstadt Kaufhof ist zum zweiten Mal pleite! Der renommierte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz (54) sollte das Unternehmen wieder wettbewerbsfähig machen. Im März 2023 wurde der Insolvenzplan in der Gläubigerversammlung abgeknickt.
Auch der Staat half aus!

Aus dem „Wirtschafts-Stabilisierungs-Fonds“ erhielt René Benko 680 Mio. Euro, um Galeria Karstadt Kaufhof auf stabile Füße zu stellen. Doch auf BILD-Anfrage im Oktober bestätigte die Finanzagentur des Bundes, dass man mit hohen Abschreibungen rechne. 88 Millionen stünden noch aus.

Bild Zeitung
 
Topo