Krisensitzung bei unseren WM-Fußballerinnen

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Nach BILD-Enthüllung
Krisensitzung bei unseren WM-Fußballerinnen


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Krisensitzung bei unseren WM-Fußballerinnen!

Noch bevor die Spielerinnen im Laufe des Samstags Australien Richtung Deutschland verlassen haben, mussten einige von ihnen zu einer Aussprache mit dem Trainerstab und der sportlichen Führung. Anlass waren BILD-Recherchen, dass es Risse zwischen der Mannschaft und dem Trainerstab um Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55) gibt. Aus dem Team heraus ist die Rede von mangelhafter Kommunikation, Verunsicherung durch wechselnde Aufstellungen und Taktiken sowie einer schlechten Auswahl des Team-Quartiers in Wyong.

Auf diese Enthüllungen reagierten die Verantwortlichen sofort – noch in Australien, bevor sich die Mannschaft in alle Winde zerstreut. Denn das DFB-Team fliegt nicht geschlossen, sondern auf mehrere Flieger verteilt, zurück in die Heimat.

Nach BILD-Informationen trafen die Recherchen den Trainerstab und Joti Chatzialexiou (47), Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, völlig unvorbereitet. „Wir wurden darüber informiert und haben direkt den Spieler-Rat zusammengeholt“, sagt Chatzialexiou. Zu dem Gremium gehören Alexandra Popp (32), Svenja Huth (32), Lena Oberdorf (21), Lina Magull (28) und Sara Däbritz (28), sowie Almuth Schult (32), die aber hochschwanger zu Hause ist.

Die Aufarbeitung, die für die nächsten Wochen geplant war, begann also sofort vor Ort. Chatzialexiou: „Wir haben die Spielerinnen direkt darauf angesprochen, weil wir eine Feedback- und Fehler-Kultur leben möchten.“ Das Ergebnis: „Aus dem Mannschaftskreis wurde uns so etwas nicht so übermittelt. Aber, wenn es anderswo anders ankommt, dann ist es so.“

Nach diesen Darstellungen kam es also nicht zu einem Konfliktgespräch über die Themen, die BILD schon während des Turniers, vor allem aber nach dem Vorrunden-Ausscheiden aus vielen Richtungen mit demselben Tenor übermittelt wurden.

Bundestrainerin Voss-Tecklenburg zeigte sich überrascht, nahm die Vorwürfe aber spürbar ernst. Zur Kritik sagt sie: „Wir sprechen täglich mit den Spielerinnen, mit den älteren, den jüngeren, mit dem Mannschaftsrat. Wir haben so etwas nicht wahrgenommen. Wenn wir vorher Risse erlebt hätten, hätten wir uns denen offen und ehrlich gestellt. So war es nach der WM 2019, als die Spielerinnen auf uns zukamen. Mehr können wir nicht tun.“

Völlig offen, warum die Unzufriedenheit aktuell nicht offen an- und besprochen wird. Möglich, dass es nach der Enttäuschung der falsche Zeitpunkt ist. Möglich auch, dass diese Themen vor den Analysen in Deutschland nicht öffentlich auf den Tisch sollen. Denkbar auch, dass es an Vertrauen zwischen Trainerstab und Spielerinnen mangelt. Das aber glaubt Voss-Tecklenburg, die trotz des Debakels im Amt bleiben will, nicht. „Ich habe vollstes Vertrauen in die Ehrlichkeit der Spielerinnen. Ich habe den Anspruch, dass wir darüber sprechen, wenn etwas nicht läuft“, sagt die Bundestrainerin. „Wir geben als Trainerstab gewisse Dinge vor, aber bei vielen Themen beziehen wir unsere Spielerinnen mit ein. Wir haben es in den vergangenen zwei, zweieinhalb Jahren nicht so erlebt, dass es Risse oder kein Vertrauen gibt.“

Ganz abgehakt ist das Thema aber noch nicht. „Ich habe den Spielerinnen gesagt, dass wir uns in den nächsten Tagen auch im Eins-zu-Eins austauschen, warum die Leistung nicht auf dem Platz gebracht wurde“, sagt Chatzialexiou. „Es wird gemeinsam aufgearbeitet, wie wir uns was vorstellen und wie sich die Mannschaft was vorstellt.“

Zu schwerwiegend ist das historische Vorrunden-Aus und zu wichtig ist das Verhältnis zwischen den Trainern und den Spielerinnen.

Bild Zeitung
 
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