Liechtenstein - Luxemburg / „Rote Löwen“, belohnt euch!

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Liechtenstein - Luxemburg / „Rote Löwen“, belohnt euch!

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Die Würfel in der Gruppe J sind gefallen. Von „Bonus“ darf beim letzten EM-Qualifikationsduell in Liechtenstein aber keine Rede sein: Die Luxemburger Fußballnationalmannschaft kann mit einem Erfolg in der Ferne nicht nur historische 17 Punkte erreichen, sondern ein für alle Mal mit einem der dunkelsten Kapitel der Verbandsgeschichte abschließen.


Nach dem großartigen Fußballfest im Stade de Luxembourg müssen Konzentration und Kräfte noch einmal mobilisiert werden: In Vaduz steht der allerletzte Termin der laufenden Kampagne auf dem Programm. Zwei Nationalspieler stehen in der Ferne nicht zur Verfügung. Mica Pinto, der wegen Knieproblemen am vergangenen Wochenende in der niederländischen Liga ausgewechselt worden war, ist bereits abgereist (siehe Kasten). Christopher Martins sah gegen Bosnien die fünfte Gelbe Karte und fehlt gesperrt. „Bei Maxime (Chanot) sieht es gut aus. Er hatte aus reiner Vorsichtsmaßnahme darum gebeten, ausgewechselt zu werden, weil die Bedingungen des Platzes so schwierig waren.“ Auch Kollege Marvin Martins hatte im Vorfeld mit Adduktorenbeschwerden zu kämpfen, einem möglichen Einsatz dürfte aber nichts im Wege stehen.

Wer am Sonntagabend im Rheinpark Stadion in der Startelf stehen wird, wusste Holtz am Freitagmittag noch nicht. „Ich überlege noch. Einerseits haben wir bereits die Bestätigung, dass wir auf Platz drei abschließen werden. Doch wir wollen drei zusätzliche Punkte holen. Ich möchte trotzdem zwei, drei Sachen ausprobieren. Aber um ehrlich zu sein, habe ich mich noch nicht entschieden, weder was die Organisation noch die Animation betrifft. Die Anzahl der Begegnungen war hoch für einzelne Spieler, das wird die Wahl natürlich beeinflussen.“

Belastungssteuerung

Gemeint ist u.a. Torhüter Anthony Moris, der mit der Union St-Gilloise bereits 20 Pflichtspiele in dieser Saison absolviert hat. „Ich werde mich mit ihm unterhalten und schauen, wie es ihm physisch und mental geht. Wir wollen in Vaduz drei Punkte und werden sicher nicht alles über den Haufen werden. Wenn er eine Pause braucht, wird jemand anderes spielen.“ Eine klare Aussage gab es ebenfalls über die Rangordnung: „Ralph Schon bleibt unsere Nummer zwei. Er war immer da, wenn wir ihn brauchten und er einspringen musste. Es könnte aber auch sein, dass wir Tiago Pereira beobachten wollen – um zu schauen, wie er in dieser Situation reagiert, wenn es darum geht, plötzlich Verantwortung zu übernehmen.“

Die Belastungssteuerung war ein weiteres Thema, das Holtz ansprach. Es sei äußerst selten, dass sich Vereine in die Pläne des Nationaltrainers einmischen würden. „Es ist klar, dass die Klubs nach ihren eigenen Prioritäten schauen, aber wir haben nur fünf Länderspielwochen im Jahr und werden eben auch an Ergebnissen gemessen. Aber um eins klarzustellen: Die Gesundheit des Spielers geht immer vor.“ Einer, der fast nie von Verletzungssorgen geplagt ist, ist der Mainzer Profi Leandro Barreiro. Der Kicker, der für die Wahl des Sportlers des Jahres 2023 nominiert ist, „kümmert sich hervorragend um die Regeneration. Er überlässt nichts dem Zufall.“

Und gehört sicherlich auch zu denjenigen, die nach ein paar freien Stunden wieder voll fokussiert ins Trainingslager zurückkehren. Auf die Frage, wie man den Spagat zwischen der Euphorie und der Konzentration für Sonntag hinbekommen könnte, antwortete Holtz: „Das frage ich mich derzeit auch. Es gibt einige, die eher dazu tendieren, plötzlich zu leichtfertig aufzutreten. Es werden die elf Spieler beginnen, die nicht noch dieser Euphorie verfallen sind.“

Keine Überraschungen

Denn die FLF-Auswahl will unbedingt mit 17 Punkten abschließen. „Das wäre fantastisch. Ich war selbst dabei, als wir 1995 diese historischen zehn Zähler holten. Was in diesem Jahr passiert ist, ist außergewöhnlich. Vor dem Auftakt hatten wir einen Favoriten (Portugal) und eine Mannschaft ausgemacht, die etwas unter uns anzusiedeln ist (Liechtenstein). Dazwischen liegen wir – und haben es geschafft, Bosnien zweimal zu schlagen.“ Holtz hat sich nach dem 4:1-Erfolg gegen die Mannschaft vom Balkan mit seinem Team unterhalten. „Einer sagte, wir seien wirklich schlecht gegen die Slowakei belohnt worden. Aber das gehört zum Fußball dazu. Es gibt Abende, an denen es gut läuft, an anderen eben weniger. Was den Inhalt und die Leistungen betrifft, haben wir uns von Länderspiel zu Länderspiel gesteigert. Wir haben es gegen Bosnien geschafft, selbst die wenigen Schwächephasen zu verwalten.“

Holtz erwartet sich im Fürstentum keine Überraschungen. „Ich fokussiere mich weniger auf Liechtenstein. Entscheidend wird unsere Denkweise und Auftreten sein. Ihre Animation ist meist die gleiche. Wir müssen von unserer Seite vor allem mit der nötigen Seriosität an die Aufgabe herangehen.“

Pinto auf dem OP-Tisch

Während Luc Holtz dem gesamten Kader ein paar freie Stunden vergönnte, verabschiedete sich Mica Pinto für einen Monat vom Radar: Aufgrund eines Knorpelschadens musste der Vitesse-Profi früher als gedacht operiert werden. Bereits am Freitag lag Pinto auf dem OP-Tisch.

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