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- Out 5, 2021
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Leichtathletik
Luxemburger Ruben Querinjean steht vor letztem Höhepunkt eines „unglaublichen Jahres“
Ruben Querinjean startet am Sonntag bei den Cross-Europameisterschaften im portugiesischen Lagoa und peilt die Top 20 an. Es ist für den 24-jährigen Leichtathleten der Abschluss eines außergewöhnlichen Jahres.
Kaum ein luxemburgischer Sportler hat 2024 so viele große Bühnen betreten wie Ruben Querinjean. Nach der Straßenlauf-EM in Louvain, der Universiade in Bochum und der Freiluft-WM in Tokio startet er am Sonntag mit der Cross-EM im portugiesischen Lagoa bei einer weiteren großen internationalen Meisterschaft. Für den 24-Jährigen markiert sie den Abschluss einer außergewöhnlichen Saison – eine Saison, die vergangene Woche auch mit der Wahl zum Sportler des Jahres belohnt wurde. Für Querinjean selbst eine Überraschung.
„Ehrlich gesagt dachte ich, dass mein Image in Luxemburg eher hinter anderen Sportlern zurücksteht. Ich wurde bei der Wahl mit Fußballern, Reitern und Athleten aus sehr medial präsenten Sportarten verglichen – dazu kommen viele, die schon seit Jahren in Luxemburg etabliert sind. Mich kennt man noch nicht so lange. Deshalb habe ich überhaupt nicht mit einem Sieg gerechnet.“
Doch die Leistungen des Leichtathleten überzeugten die Mitglieder des luxemburgischen Sportpresse-Verbandes am meisten. Im Sommer wurde er bei der Universiade Studenten-Weltmeister, zudem gewann er das Diamond-League-Meeting in Brüssel und stellte dort in 8:09,47 Minuten einen neuen beeindruckenden Landesrekord auf. Kurz darauf erreichte er bei der WM in Tokio im Finale mit Platz zehn das beste Ergebnis, das je ein luxemburgischer Leichtathlet bei einer Freiluft-Weltmeisterschaft erzielt hat.
„Ein Reality-Check“
„Es war wirklich ein unglaubliches Jahr, das weit, sogar sehr weit, über meinen Erwartungen lag“, sagt Querinjean – schränkt aber sogleich ein: „Dies bezieht sich auf die 3.000 Meter Hindernis. Bei der EM im Crosslauf kommen nun die besten europäischen Athleten aus mehreren Disziplinen – 3.000 Meter Hindernis, 5.000 Meter, 10.000 Meter – zusammen. Ich denke nicht, dass ich da Vorteile haben werde.“
Wie hoch die Leistungsdichte im europäischen Crosslauf ist, hat er bereits im vergangenen Jahr erfahren. „Die Konkurrenz ist sehr stark. Vergangenes Jahr hatte ich mir bei der Cross-EM in Antalya die Top 20 als Ziel gesetzt – und wurde am Ende 24. Das heißt, ich habe mein Ziel verfehlt. Ich hatte das Niveau ein bisschen unterschätzt und sah, dass ich noch weit von dem entfernt bin, was ich mir vorgestellt hatte. Es war ein Reality-Check für mich. Deswegen bin ich diesmal vorsichtiger.“
Trotzdem hofft Querinjean nach seinen großen Fortschritten über die Hindernisstrecke im Sommer, nun auch im Gelände einen Schritt nach vorne zu machen: „Ich will erneut versuchen, die Top 20 anzupeilen und mich besser zu platzieren als letztes Jahr.“
Wie er im Vergleich zur Konkurrenz tatsächlich dasteht, lässt sich aber nur schwer einschätzen. Viele Rennen hat der Luxemburger in diesem Winter nämlich noch nicht bestritten. „Ich bin ziemlich spät von der WM aus Tokio zurückgekehrt, weil ich noch zwei Wochen länger in Japan geblieben war, um Urlaub zu machen. Dadurch habe ich meine Wintersaison auch sehr spät angefangen. Ich habe Anfang Oktober an einem Cross-Staffellauf teilgenommen. Danach war ich vier Wochen in Font-Romeu im Höhentrainingslager. Nach meiner Rückkehr bin ich dann bei den belgischen Meisterschaften in Hulshout gestartet. Das war bisher mein einziges richtiges Cross-Rennen in dieser Saison.“
Vier FLA-Athleten in Lagoa
Dass er dort startete und die zeitgleich ausgetragenen luxemburgischen Meisterschaften ausließ, war eine strategische Entscheidung. „Die EM-Qualifikation muss bei vom Verband ausgewählten internationalen Rennen erfolgen“, erklärt Querinjean. „Einer dieser Wettbewerbe war der Cross in Belgien. Für mich war das ideal: Erstens passte das Datum perfekt zu meiner Rückkehr aus dem Höhentraining. Zweitens fand das Rennen in Belgien statt, wo ich viele meiner Konkurrenten, die europäisches und sogar internationales Niveau haben, sehr gut kenne. Drittens konnte ich mich dort direkt für die Europameisterschaften qualifizieren. Wäre ich in Luxemburg gelaufen, hätte ich noch einen zusätzlichen Cross an einem anderen Datum absolvieren müssen, was mein Höhentrainingsprogramm komplett durcheinandergebracht hätte.“ Mit dem Sieg in Hulshout sicherte sich Querinjean schließlich sein EM-Ticket.
In Lagoa sind am Sonntag ab 12.41 Uhr nun 7.470 Meter zu bewältigen. Danach wird Querinjean dann sehen, wo er im europäischen Vergleich steht und ob die Fortschritte aus dem Sommer auch im Winter zur Geltung kommen. „Ich denke, dass ich auch über die längeren Distanzen, wie im Cross, ein starkes europäisches Niveau erreichen kann“, sagt er. „Aber nicht sofort, vielleicht in zwei Jahren. Ich brauche noch Erfahrung und Trainingsumfang.“
Neben ihm bestreitet auch der Luxemburger Niall Foley das Rennen der Männer in Portugal. In der U20-Kategorie treten außerdem Damien Pechon und Pol Stoffel an. Für alle drei ist es der erste Auftritt bei einer Cross-EM.
Tageblatt
Luxemburger Ruben Querinjean steht vor letztem Höhepunkt eines „unglaublichen Jahres“
Ruben Querinjean startet am Sonntag bei den Cross-Europameisterschaften im portugiesischen Lagoa und peilt die Top 20 an. Es ist für den 24-jährigen Leichtathleten der Abschluss eines außergewöhnlichen Jahres.
Kaum ein luxemburgischer Sportler hat 2024 so viele große Bühnen betreten wie Ruben Querinjean. Nach der Straßenlauf-EM in Louvain, der Universiade in Bochum und der Freiluft-WM in Tokio startet er am Sonntag mit der Cross-EM im portugiesischen Lagoa bei einer weiteren großen internationalen Meisterschaft. Für den 24-Jährigen markiert sie den Abschluss einer außergewöhnlichen Saison – eine Saison, die vergangene Woche auch mit der Wahl zum Sportler des Jahres belohnt wurde. Für Querinjean selbst eine Überraschung.
„Ehrlich gesagt dachte ich, dass mein Image in Luxemburg eher hinter anderen Sportlern zurücksteht. Ich wurde bei der Wahl mit Fußballern, Reitern und Athleten aus sehr medial präsenten Sportarten verglichen – dazu kommen viele, die schon seit Jahren in Luxemburg etabliert sind. Mich kennt man noch nicht so lange. Deshalb habe ich überhaupt nicht mit einem Sieg gerechnet.“
Doch die Leistungen des Leichtathleten überzeugten die Mitglieder des luxemburgischen Sportpresse-Verbandes am meisten. Im Sommer wurde er bei der Universiade Studenten-Weltmeister, zudem gewann er das Diamond-League-Meeting in Brüssel und stellte dort in 8:09,47 Minuten einen neuen beeindruckenden Landesrekord auf. Kurz darauf erreichte er bei der WM in Tokio im Finale mit Platz zehn das beste Ergebnis, das je ein luxemburgischer Leichtathlet bei einer Freiluft-Weltmeisterschaft erzielt hat.
„Ein Reality-Check“
„Es war wirklich ein unglaubliches Jahr, das weit, sogar sehr weit, über meinen Erwartungen lag“, sagt Querinjean – schränkt aber sogleich ein: „Dies bezieht sich auf die 3.000 Meter Hindernis. Bei der EM im Crosslauf kommen nun die besten europäischen Athleten aus mehreren Disziplinen – 3.000 Meter Hindernis, 5.000 Meter, 10.000 Meter – zusammen. Ich denke nicht, dass ich da Vorteile haben werde.“
Wie hoch die Leistungsdichte im europäischen Crosslauf ist, hat er bereits im vergangenen Jahr erfahren. „Die Konkurrenz ist sehr stark. Vergangenes Jahr hatte ich mir bei der Cross-EM in Antalya die Top 20 als Ziel gesetzt – und wurde am Ende 24. Das heißt, ich habe mein Ziel verfehlt. Ich hatte das Niveau ein bisschen unterschätzt und sah, dass ich noch weit von dem entfernt bin, was ich mir vorgestellt hatte. Es war ein Reality-Check für mich. Deswegen bin ich diesmal vorsichtiger.“
Trotzdem hofft Querinjean nach seinen großen Fortschritten über die Hindernisstrecke im Sommer, nun auch im Gelände einen Schritt nach vorne zu machen: „Ich will erneut versuchen, die Top 20 anzupeilen und mich besser zu platzieren als letztes Jahr.“
Wie er im Vergleich zur Konkurrenz tatsächlich dasteht, lässt sich aber nur schwer einschätzen. Viele Rennen hat der Luxemburger in diesem Winter nämlich noch nicht bestritten. „Ich bin ziemlich spät von der WM aus Tokio zurückgekehrt, weil ich noch zwei Wochen länger in Japan geblieben war, um Urlaub zu machen. Dadurch habe ich meine Wintersaison auch sehr spät angefangen. Ich habe Anfang Oktober an einem Cross-Staffellauf teilgenommen. Danach war ich vier Wochen in Font-Romeu im Höhentrainingslager. Nach meiner Rückkehr bin ich dann bei den belgischen Meisterschaften in Hulshout gestartet. Das war bisher mein einziges richtiges Cross-Rennen in dieser Saison.“
Vier FLA-Athleten in Lagoa
Dass er dort startete und die zeitgleich ausgetragenen luxemburgischen Meisterschaften ausließ, war eine strategische Entscheidung. „Die EM-Qualifikation muss bei vom Verband ausgewählten internationalen Rennen erfolgen“, erklärt Querinjean. „Einer dieser Wettbewerbe war der Cross in Belgien. Für mich war das ideal: Erstens passte das Datum perfekt zu meiner Rückkehr aus dem Höhentraining. Zweitens fand das Rennen in Belgien statt, wo ich viele meiner Konkurrenten, die europäisches und sogar internationales Niveau haben, sehr gut kenne. Drittens konnte ich mich dort direkt für die Europameisterschaften qualifizieren. Wäre ich in Luxemburg gelaufen, hätte ich noch einen zusätzlichen Cross an einem anderen Datum absolvieren müssen, was mein Höhentrainingsprogramm komplett durcheinandergebracht hätte.“ Mit dem Sieg in Hulshout sicherte sich Querinjean schließlich sein EM-Ticket.
In Lagoa sind am Sonntag ab 12.41 Uhr nun 7.470 Meter zu bewältigen. Danach wird Querinjean dann sehen, wo er im europäischen Vergleich steht und ob die Fortschritte aus dem Sommer auch im Winter zur Geltung kommen. „Ich denke, dass ich auch über die längeren Distanzen, wie im Cross, ein starkes europäisches Niveau erreichen kann“, sagt er. „Aber nicht sofort, vielleicht in zwei Jahren. Ich brauche noch Erfahrung und Trainingsumfang.“
Neben ihm bestreitet auch der Luxemburger Niall Foley das Rennen der Männer in Portugal. In der U20-Kategorie treten außerdem Damien Pechon und Pol Stoffel an. Für alle drei ist es der erste Auftritt bei einer Cross-EM.
Tageblatt
