Schmerz-Geständnis von Handball-Held

Roter.Teufel

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„Jede Bewegung tat weh“
Schmerz-Geständnis von Handball-Held


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Magdeburg ist die Hauptstadt von Handball-Europa!

Nach 21 langen Jahren Durststrecke gewann der SCM wieder die Champions League und krönte eine atemberaubende Saison (30:29 n.V. gegen Kielce).

Dieser Triumph hatte viele Helden - und einer legte nach seinem für eigentlich unmöglich gehaltenen Einsatz im Endspiel ein krasses Schmerz-Geständnis ab!

Superstar Gisli Kristjansson (23) hatte im Halbfinale gegen Barcelona (40:39 nach Siebenmeter-Werfen) mit dem Verdacht auf eine ausgekugelte Schulter die Platte verlassen. Dennoch war er im Finale dabei.

Super-Gisli über seine Nacht vorm Endspiel: „Ich habe mit einem Stromgerät geschlafen. So konnte ich die Schwellung ein bisschen rausnehmen. Das hat die Schmerzen ein bisschen gelindert. Dann habe ich sehr viel Schmerzmittel genommen und Tabletten zum Schlafen. Ich habe sehr gut geschlafen, muss ich ganz ehrlich sagen.“
SC Magdeburg: „Jede Bewegung tat weh“ - Schmerz-Geständnis von Handball-Held

In der 19. Minute des Finales passierte dann das Unmöglioche: Der Isländer betrat erstmals das Feld und traf sofort zum 8:7 für Magdeburg. Der absolute Wahnsinn!

Bennet Wiegert (41) konnte es kaum fassen. Der SCM-Trainer: „Ich habe da nicht wirklich dran geglaubt. Ich habe mich abgeschirmt. Das Handy ausgemacht und mich nur auf das Spiel konzentriert und bin davon ausgegangen, dass ich ohne Gisli in diesen Kampf gehe. Als dann die Info kam, er möchte vielleicht spielen. Da musste ich ein bisschen schmunzeln.“

Am Ende lachten sie alle beim SCM, Kielce weinte und Kristjansson berichtete nach 6 bockstarken Toren bei 8 Würfen aufs Tor: „Alle Bewegungen mit der Schulter waren sehr schwierig. Das ging eigentlich fast gar nicht. Als ich am Morgen in der Halle stand und die Schulter bewegt habe, habe ich schon gesagt, dass es fast gar nicht geht. Jede Bewegung tat weh. Aber dann hat das Physioteam das irgendwie doch geschafft, dass ich ohne Schmerzen spielen konnte.“

Und Super-Gisli hat einen grandiosen Anteil am ersten Königsklassen-Titel für den SCM seit 2002. Dabei hatter der Trainer so sein Zweifel.

Wiegert: „Als Gisli vor mir stand und gesagt hat: 'Bennet, du musst mich spielen lassen.' Ich habe ich viel Kraft und viel Vertrauen in den Verein, Entscheidungen zu treffen, aber da wurde mir auch ein bisschen anders. Weil ich dafür einen gesunden Spieler wie Vladan Lipovina aus dem Kader nehmen musste. Dann haben wir einen Belastungstest gemacht, der mittelmäßig aussah. Gisli kam wieder zu mir und sagte: 'Ich möchte spielen, Bennet. Benno, das ist vielleicht das größte Spiel meiner Karriere.'"

Und Gisli Kristjansson drehte auf, kam, sah und siegte. Dabei war der Plan laut Wiegert, ihn nicht viel spielen zu lassen. Der SCM-Trainer: „Dann kam aber der Gedanke auf, zu sagen: ‘Wir sind eh all in. Wir wissen, dass er in die OP muss, und was haben wir jetzt noch zu verlieren?‘"

Der absolute Wahnsinn! Kristjansson wurde im Anschluss an das Finale auch noch zum MVP (wertvollster Spieler) des Final4-Turniers gewählt.

Wiegtert: „Dass diese Geschichten dann nur der Sport schreibt, ich glaube, das wissen wir alle. Dass er noch MVP wird, wie er es macht... Ich freu mich so sehr für ihn, weil ich weiß auch, welche Anstrengungen da jetzt halt auf ihn zukommen werden."

Diese Anstrengungen allerdings werden mit dem Champions-League-Titel so einiges leichter fallen und ganz Magdeburg und Handball-Europa werden Gisli Kristjansson als Helden in Erinnerung behalten.

Sport Bild
 
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