So stoppte der Kiel-Koloss die THW-Krise

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Überraschende Text-Nachricht half!
So stoppte der Kiel-Koloss die THW-Krise


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Seine Emotionen steckten an! Samir Bellahcene (28) holte mit seinen Paraden und gelebten Emotionen die 10 250 Zuschauer in der Wunderino Arena in Kiel aus den Sitzen.

Der französische Nationaltorhüter, der erst vor gut drei Wochen als Ersatz für Landsmann Vincent Gerard (36, Adduktoren-OP) zum THW Kiel wechselte, stoppte mal eben so die Krise des deutschen Rekordmeisters in der Liqui Moly Handball-Bundesliga.

Im kleinen Nord-Derby gegen den HSV Hamburg (34:23) wirbelte Bellahcene seine 120 Kilo so spielerisch leicht durch den Wurfkreis, ließ den Hamburger Angriff verzweifeln und hielt am Ende 16 Bälle (44,1 Prozent). „Samir hat es überragend gemacht“, lobte Abwehrchef Patrick Wiencek (34).

„Ich bin viel glücklich“, sagt der gefeierte Torwart anschließend auf deutsch. Bellahcene gab dann das Lob weiter an einen, der gar nicht in der Halle war. Seinen tschechischen Torwart-Kollegen Tomas Mrkva (34), der mit Grippe im Bett lag.

Bellahcene: „Tomas hat mir am Morgen eine Text-Nachricht geschickt und sich entschuldigt, dass er nicht kann. Er schrieb mir, dass ich nun allein halten müsse. Und er schrieb: ’Mach deinen Job und ich bin überzeugt davon, dass wir gewinnen.‘ Das war eine große Hilfe für mich. Außerdem hatten wir eine großartige Abwehr. Wenn man eine Defensive wie diese hat, ist es für einen Torwart sehr einfach.“

Bellahcene weiß, wie man gut einführt. Bescheiden, freundlich – und mit Leistung. Sein erstes Bundesliga-Heimspiel für den THW Kiel vor ausverkaufter Halle. „Es war besonders. Davon habe ich geträumt. Denn der THW Kiel ist einer der größten Vereine der Welt. Die Zuschauer waren unglaublich.“

Nach drei Niederlagen in der Bundesliga kann der THW Kiel wieder durchatmen. „Es war ein großes Derby, ein großes Spiel für uns. Sehr wichtig“, weiß Bellahcene. Dass Kiel die Talfahrt stoppen wird, davon war der Schlussmann eh überzeugt. „Wir haben die Woche über gut gearbeitet im Training, wie Roboter. Wir hatten große Intensität im Training, das hat sich ausgezahlt“, berichtet der Franzose. „Wir müssen jetzt so weitermachen.“

Die nächste schwere Aufgabe wartet bereits Mittwoch. In der Champions League geht es gegen Polen-Meister Barlinek Industria Kielce (20.45 Uhr, live bei Dyn). Dann ist Bellahcene wohl nicht mehr allein in der Kiste. Mrkva dürfte zurückkehren.

Bild Zeitung
 
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