Was Sebastian Pelzer nach Chicago trieb

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Vom Dynamo-Kapitän zum MLS-Sportchef
Was Sebastian Pelzer nach Chicago trieb


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Er spielte ab 2008 zwei Jahre lang für Dynamo, war Kapitän des damaligen Drittligisten. Inzwischen hat Sebastian Pelzer (43) längst seine Karriere nach der Karriere gestartet.

Die ist wahrlich atemberaubend: Der Ex-Verteidiger ist seit vier Jahren Sportdirektor bei Chicago Fire, einem Klub der US-Profiliga MLS.

Wie kommt man zu so einem Job?

„Ich habe mit Georg Heitz zusammengearbeitet, der nach seiner sehr erfolgreichen Zeit beim FC Basel eine Beraterfirma gegründet hatte“, erzählt Pelzer. „Als die Anfrage aus Chicago kam, haben wir zugesagt.“

Gemeinsam stürzten sie sich in das Abenteuer Amerika.

Der Besitzer der Chicago Fire Joe Mansueto, ein Finanzunternehmer und Multimilliardär, lässt dem deutsch-schweizer Duo im Rahmen des Budgets freie Hand.

Um Spieler für das Team zu verpflichten, ist Pelzer quasi auf der ganzen Welt unterwegs. „Zuletzt war ich viel in Südmerika, Afrika, Asien und den europäischen Markt haben wir auch im Blick.“

Mit Rafael Czichos (Köln) und Xherdan Shaqiri (Bayern) hat Pelzer auch zwei Ex-Bundesliga-Profis verpflichtet. Namen, die aufhorchen lassen.

„Die Liga wird nach wie vor unterschätzt, ist inzwischen sehr athletisch und hat ein hohes Tempo. Der Fußball boomt hier“, sagt Pelzer, der sich in der Millionenmetopole Chicago längst eingelebt hat.

„Eine unglaubliche Stadt, gerade für junge Leute gibt´s viel zu erleben“, sagt der Ex-Profi. „Da ist es schon wichtig, den Fokus auf den Fußball zu legen und den Versuchungen zu widerstehen.“

Pelzer selbst hat ohnehin kaum Zeit dafür. „Urlaub ist ein Fremdwort, man ist extrem viel auf Achse. Die Flüge zähle ich schon lange nicht mehr.“

Neuerdings steuert „Pelle“ auch die Schweiz an, denn der dortige Erstligist FC Lugano gehört seit 2021 auch zum Imperium und braucht entsprechend Kicker.

So wie Lukas Mai, Bruder von Ex-Dynamo Sebastian Mai. Den transferierte Pelzer im Sommer 2022 vom FC Bayern nach Lugano.
Dynamo immer im Blick

Hat der gebürtige Trierer da überhaupt noch einen Blick für die Klubs wie Dynamo oder Rostock, bei denen er früher selber kickte?

„Ja klar. Jeden Samstag guck ich die Spiele“, verrät Pelzer. Durch die Zeitverschiebung geht´s früh um sechs mit der 2. Liga los, Liga drei kommt im Laufe des Tages dazu.

„Wenn Dynamo weiter so konstant punktet, werden sie den Aufstieg schaffen“, ist der Ex-Profi überzeugt.

Kurz vor Weihnachten war er sogar mal wieder zum Kurzbesuch in Dresden, schaute sich das Bundesliga-Spiel der A-Junioren zwischen Dynamo und Rostock an. Weil Gianluca, der älteste seiner drei Söhne, beim FC Hansa spielt.

„Ich war echt lange nicht mehr in der Stadt. Da kommen schon wieder Erinnerungen hoch“, gibt Pelzer zu.

Der Kontakt zu damaligen Weggefährten ist logischerweise weniger geworden. „Aber Ralf Minge und Ede Geyer habe ich zum Geburtstag gratuliert.“

Sie hatten damals als Sportchef und Trainer das Sagen. Dass es ihren Schützling mal ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten verschlägt, hätte damals wohl keiner gedacht...

Bild Zeitung
 
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