Weltmeisterschaft Das Traumfinale in Katar elektrisiert die Fußball-Welt

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Weltmeisterschaft
Das Traumfinale in Katar elektrisiert die Fußball-Welt


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Lionel Messi trifft am Sonntag mit Argentinien im WM-Endspiel auf die Franzosen um Paris-SG-Teamkollege Kylian Mbappé.

Lionel Messi oder Kylian Mbappé – an den Stränden und in den Souks von Doha ist das magische Duell der Zauberzehner längst entschieden. Vor der Vitrine mit dem goldenen WM-Pokal am von Palmen gesäumten Prachtboulevard „Corniche“ stehen die „Messis“ zu Dutzenden Schlange. Für die Porträtmaler auf den Märkten ist Argentiniens Heilsbringer das neue Lieblingsmotiv und sein Trikot in Al-Wakrah oder Waqif der Renner. Mbappé? Ist vor dem Traumfinale der Fußball-WM in Katar kaum existent.

Der „neue Pele“ oder der rechtmäßige Erbe von Diego Maradona, der Wunderknabe oder der „Messias“ – die letzte offene Frage der Wüsten-WM wird am Sonntag (16 Uhr) beantwortet. Am katarischen Nationalfeiertag. Vor 88.966 Zuschauern in der goldenen Stadionschüssel von Lusail und rund 1,5 Milliarden Fernsehfans.

Alle Augen sind auf Messi und Mbappé gerichtet. Der pfeilschnelle französische Ein-Mann-TGV folgt laut der Kampagne seines Ausrüsters seiner „Bestimmung“, mit dem zweiten Triumph nach 2018 noch vor seinem 24. Geburtstag am Dienstag stünde er auf einer Stufe mit „König“ Pele. Messi hält dagegen: „Wir haben hier fünf Endspiele gewonnen“, sagte er eingedenk der kniffligen Lage nach der überraschenden Auftaktpleite gegen Saudi-Arabien, „hoffentlich gewinnen wir nun auch das letzte“.

Es ist der ultimative Show-down – und auch für den Gastgeber und Emir Tamim bin Hamad Al Thani ein Märchen wie aus Tausendundeine Nacht. Auch, weil beide Superstars bei Paris Saint-Germain mit Öl- und Gasmillionen bezahlt werden, steht der Gewinner für den Wüstenstaat schon fest: Katar!
Selbst Pele drückt Argentinien die Daumen

Messi weiß die überwältigende Mehrheit der Fans auf seiner Seite, Zehntausende Argentinier haben Doha himmelblau-weiß eingefärbt. Sogar der Erzrivale Brasilien hält zu ihm. „O rei“ Pele höchstpersönlich drückt ihm vom Krankenbett aus die Daumen. Für Rivaldo, Weltmeister von 2002, ist klar: „Gott wird dich am Sonntag krönen!“ Auch Ronaldo gab zu, er würde sich „für Messi freuen“. Aber: „Ich werde nicht so heuchlerisch sein zu sagen, dass ich mich für Argentinien freuen würde.“
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Messi ist ein unglaublicher Spieler, aber wir werden ihn nicht die beste Nacht seines Lebens erleben lassen.
Olivier Giroud
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Beim Duell mit seinem Kumpel Kylian, den er wegen der vermeintlichen Ähnlichkeit mit „Ninja Turtle“ Donatello liebevoll „Schildkröte“ nennt, wird Messi vor Ort von seiner Familie unterstützt. Ehefrau Antonela sowie die Söhne Thiago, Mateo und Ciro wollen ihren Leo, den seine Kollegen statt „Floh“ inzwischen „Wiesel“ rufen, in den Fußstapfen der Ikonen Mario Kempes (1978) und Maradona (1986) sehen.

Olivier Giroud will davon nichts wissen. „Messi ist ein unglaublicher Spieler, aber wir werden ihn nicht die beste Nacht seines Lebens erleben lassen“, sagte Mbappés Sturmpartner. Auf dem Weg zum zweiten Stern hatte Frankreich im Achtelfinale 2018 mit 4:3 die Nase vorne, Mbappé traf doppelt. Noch sechs Argentinier und neun Franzosen von damals sind dabei.

Das macht deutlich: Das Finale bietet viel mehr als das eine Duell. Da ist Hugo Lloris, der mit 20 Spielen zum WM-Rekordtorhüter aufsteigen wird, und sein Gegenüber, Elfmeterkiller Emiliano Martinez. Da sind im Mittelfeld Aurélien Tchouameni und Enzo Fernandez, dazu Antoine Griezmann, für viele Experten der Spieler des Turniers, und Rodrigo de Paul. Oder Marcus Thuram, der als erster Profi wie sein Vater Lilian 1998 Weltmeister werden kann. Oder die WM-Entdeckung Julian Alvarez und Giroud, die beide viermal trafen.

Messi und Mbappé waren fünfmal erfolgreich – für beide geht es neben dem Hauptpreis um den „Goldenen Schuh“, den Titel des besten WM-Spielers und Weltfußballer-Ehren. Ihr Duell ist auch ein Zweikampf der Trainer. Hier der einst geschmähte Lionel Scaloni, über den Maradona sagte, er könne „nicht mal den Verkehr regeln“ – und der sich jetzt an einem Ort sieht, „von dem jeder Argentinier träumt“. Dort Weltmeistercoach Didier Deschamps, der als Einziger neben Pele zum dritten Mal den WM-Pokal gewinnen könnte. Seine wichtigste Maxime verriet er in der Halbzeit des Finals 2018: „Gebt Kylian den Ball!“

Nur der Italiener Vittorio Pozzo coachte eine Nationalmannschaft zu zwei WM-Titeln (1934/1938) – es war der erste WM-Doppelpack einer Nation, den bislang nur Peles Brasilien (1958/1962) wiederholte. So viel Historie! „Es wird ein großartiges Finale“, sagte Frankreichs Schlüsselspieler Griezmann. „Auf dem Platz oder zum Zuschauen.“


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