Wladimir Klitschko: IOC-Chef Bach vertritt den Aggressor

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Olympische Spiele 2024
Wladimir Klitschko: IOC-Chef Bach vertritt den Aggressor


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Der ukrainische Ex-Boxweltmeister übt scharfe Kritik am Olympia-Präsidenten wegen dessen Einsatz zur Zulassung russischer und belarussischer Athleten.

Frankfurt am Main (SID) - Der ehemalige Schwergewichts-Boxweltmeister Wladimir Klitschko hat heftige Kritik an IOC-Präsident Thomas Bach geübt, weil sich dieser für eine Zulassung von Russen und Belarussen als neutrale Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris einsetzt. „Thomas Bach spricht die ganze Zeit von der Neutralität des IOC. Tatsache ist, dass Thomas Bach nicht neutral ist. Er vertritt eher die russischen Interessen als die olympischen Werte“, sagte der 46 Jahre alte ehemalige ukrainische Weltklasse-Boxer im Interview mit der Sonntags-FAZ.
Besser erst einmal Butscha besuchen

Er rät Bach: „Ich meine, man muss eine ganz klare Linie ziehen ohne Kompromisse. Wir reden über Völkermord. Herr Bach sollte nach Butscha fahren. Es ist an der Zeit, dass er die Propaganda aus Moskau mit der Realität vor Ort vergleicht.“

Der Chef des Internationalen Olympischen Komitees hatte sich vor Wochenfrist bei der alpinen Ski-WM in Courchevel gegen politische Einmischung in dieser Frage verwahrt: „Es steht den Regierungen nicht zu, zu entscheiden, wer an welchen Sportwettbewerben teilnehmen darf.“

Klitschko kritisiert den 69-Jährigen harsch. Bach könne sich nicht unter eine weiße Flagge stellen. Klitschko: „Sport, Wirtschaft und Politik haben wahnsinnig viel zu tun miteinander. Vor allem Olympische Spiele sind schon immer Teil der Politik gewesen. Immer. Wenn wir schon über die Farben sprechen, über die weiße, neutrale Flagge: Es gibt im Deutschen einen guten Satz: Man muss Farbe bekennen.“

Kein Wenn und Aber

Eine Zulassung von russischen und belarussischen Athleten bei den Sommerspielen sei ein Unding: „Es geht nicht um einen kleinen Konflikt. Das ist ein Krieg, der nicht nur die Ukraine betrifft. Wenn die Ukraine fällt, fallen auch andere Länder. Es würde andere anstiften, Länder anzugreifen und Grenzen zu verändern.“

Klitschko betonte: „Es geht um die Auslöschung der Ukraine. Genau das macht Russland in der Ukraine. Museen, Gedenkstätten, Universitäten, Schulen werden einfach zerstört. Mehr als 800.000 Kinder wurden seit 2014, seit Anfang des Krieges verschleppt.“ Der Zweck dieser Deportationen bestehe darin, „die ukrainische Kultur anzugreifen und ihre Weitergabe zu verhindern. Dies hat einen starken völkermörderischen Charakter“.

Zuletzt hatte Klitschko in einem Video erklärt, Bach mache sich zum Komplizen, falls die russischen Sportler wieder zugelassen werden: „Da gibt es kein Wenn und Aber. Er vertritt leider nicht die olympische Werte, sondern den Aggressor.“


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