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Roter.Teufel

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„Meinem Fahrlehrer werde ich einen Schrecken einjagen“ :
Mathilda (16) will in die Formel 1!


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Ist sie das nächste große Ding im deutschen Motorsport?

Mathilda Paatz (16) aus Köln fährt an diesem Wochenende in Montreal mit einer Wildcard in der Frauen-Serie „F1 Academy“.

Im ersten Rennen am Samstag crashte sie nach toller Aufholjagd in die berühmte „Wall of Champions“, im zweiten landete sie auf Platz 11. Im dritten unterlief ihr ein Fahrfehler, sie fuhr in die Mauer und schied aus.

In Kanada sprach die Kölnerin mit BILD über

► ihre Leistung: „Ich bin total glücklich, dass ich hier reinschnuppern darf und mich beweisen kann. Ich bin bisher die beste Wildcard-Fahrerin, darauf kann ich sehr stolz sein.“

► ihren Crash: „Wenn man hier schon irgendwo einschlägt, dann sollte es in der „Wall of Champions“ sein. Mein Coach meinte, dass ich nach dem Unfall dort jetzt auch Champion werde. Wir haben es mit Humor genommen.“

► die Wildcard: „Die F1 Academy guckt sich Fahrerinnen an und je nach Ergebnissen sagen sie dann: "Ja, wir wollen dich!" Dann bekommt man eine Nachricht, dass man gerne vorbeikommen kann. Ich durfte auch am Anfang des Jahres in Spanien einen Test machen, um das Auto einzufahren, und habe dann auch direkt die Zusage für Kanada bekommen. Das musste ich sehr lange geheim halten.“

► Schule: „Ich will auf jeden Fall mein Abitur machen. Auf dem Hinflug nach Montreal, der rund neun Stunden gedauert hat, habe ich Mathe, Biologie und Erdkunde gelernt. Das werde ich auf dem Rückflug wahrscheinlich auch wieder tun. Nach meiner Rückkehr stehen drei Klausuren an.“
Mathilda Paatz (16): „Mein großes Ziel ist die Formel 1. Da gehen gerade viele Türen für Frauen auf“

► ihre Anfänge im Motorsport: „Mit vier Jahren saß ich zum ersten Mal in einem Doppel-Kart mit meinem Vater. Jahr für Jahr habe ich mich mehr ran getraut und bin dann mit zehn Jahren mein erstes Rennen gefahren.“

► die Entscheidung für Autorennen: „Ich war lange Zeit auch im Skisport unterwegs, war da auch im deutschen Kader. Aber ich hatte mich auch in den Motorsport verliebt und irgendwann kam der Punkt, an dem ich nicht mehr beides machen konnte. Da habe ich mein Herz entscheiden lassen und total zufrieden. Ich hätte keine bessere Entscheidung treffen können.“

► ihr großes Ziel: „Das große, große Ziel ist die Formel 1. Ich finde die F1 Academy super, weil man in Kontakt mit den Formel-1-Teams kommt. Die sind am Ende dafür zuständig, ob man den Weg macht oder nicht. Und natürlich ist es ein langer Weg, aber ich denke, es ist nicht unmöglich. Vor allem werden im Moment so viele Türen geöffnet für Frauen im Moment.“

► die nächsten Schritte: „Ich will nächstes Jahr die ganze Saison F1 Academy fahren und auch aufs Podium fahren. Von Hitech, meinem Team in Montreal, habe ich schon ganz gutes Feedback bekommen, die wollen, dass ich für nächstes Jahr unterschreibe. Aber wir halten uns die Türen noch offen. Aber zu 90 Prozent können wir davon ausgehen, dass ich nächstes Jahr bei der F1 Academy auf der Strecke sein werde. Von dort wäre dann die Formel 3 der nächste Schritt.“

► Netflix, das eine Doku über die F1 Academy dreht: „Ich bin eine Wildcard-Fahrerin, deshalb eher unwichtig. Noch tauche ich da nicht auf. Nächstes Jahr dann aber hoffentlich.“

► ihre Vorbilder: „Auf jeden Fall Susie Wolff. Sie hat eine unglaubliche Karriere hinter sich. Und eröffnet uns jetzt die Chance, dass wir Frauen uns im Motorsport weiterbilden können. Das finde ich einfach unglaublich toll. Von den aktuellen Fahrern wäre es Kimi Antonelli, den kenne ich aus dem Kartfahren. Besiegt habe ich ihn aber dort nicht, weil er immer eine Klasse über mir war. So schnell wie er in die Formel 1 zu kommen, das ist jedermanns Traum. Und er vereinbart dazu noch Rennen und Schule – toll!“

► ihren Leitsatz: „Ich will Vorbild für die nächste Generation sein.“

► den Führerschein: „Den muss ich genauso machen wie alle anderen. Ich habe mich auch schon angemeldet. Da ich den Motorrad-Führerschein habe, weiß ich in etwa, was mich erwartet. Aber dem Fahrerlehrer werde ich auf der Autobahn einen Schrecken einjagen. Der Arme!“

► die Männerdomäne Motorsport: „Das habe früher sehr stark zu spüren bekommen, vor allem beim Kartfahren. Da habe ich immer alleine rumgehangen, weil die Jungs sich nicht getraut haben, mit mir zu reden. Zuerst war ich zu langsam, dann zu schnell – da war es aus ihrer Sicht einfach uncool mit mir zu reden. In der Formel 4 war es ähnlich. Sobald Mädchen dabei waren, war es eher uncool. Aber das ändert sich gerade. Gerade, weil wir realisieren, dass der Motorsport eben keine Männerdomäne mehr ist.“

► ihr Rennteam Mathilda: „Das hat einen lustigen Hintergrund...“

Ihr Vater Michael, der früher Rennen gefahren ist, kommt dazu, erklärt. „2008 oder 2009, als wir mal gebeten wurden, ein Auto umzubauen. Davon waren die Leute total begeistert und wollten wissen, wie mein Team heißt. Da sind wir abends in der Kneipe auf die Idee gekommen, es nach meiner Tochter zu benennen. Das fanden die Leute am Anfang unmöglich, aber dann wurde es irgendwann cool. Dann waren wir im Langstreckensport am Nürburgring ziemlich erfolgreich und mittlerweile kennen den Namen ziemlich viele Menschen.“

Letzte Frage an Mathilda: Nervt der Papa bei den Rennen nicht manchmal ein bisschen – so wie viele Eltern bei Jugend-Fußballspielen?

Der Teenie lacht, sagt: „Das ist genau dasselbe! Natürlich habe ich das Glück, dass er auch Erfahrung hat. Aber das kollidiert auch ziemlich oft, weil er gerne in die Coach-Rolle reinschlüpfen will. Aber mittlerweile haben wir uns ganz gut geeinigt. Er kommt nur, um zu schauen, dass er mir gutgeht. Und den Rest mache ich mit dem Team.“

Bild Zeitung
 
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