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Notícias Rechtsextreme wollten Polizeikette durchbrechen

Roter.Teufel

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Freie Sachsen kapern Bauerndemo
Rechtsextreme wollten Polizeikette durchbrechen


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Dresden (Sachsen) – Aufgeheizte Stimmung in der sächsischen Landeshauptstadt. Unter dem Deckmantel der Bauernproteste in ganz Deutschland hatte Rechtsextremist Max Schreiber (36) zur Großdemonstration aufgerufen – und seine Anhänger wollten eine Polizeiabsperrung durchbrechen.

Unter „ALLE zusammen – JETZT!“ hatte der Ex-NPD-Mann in die Dresdner Innenstadt gerufen, tagelang wurde für die Demo auf den Telegram-Seiten der Freien Sachsen (vom Verfassungsschutz als Rechtsextrem eingestuft) getrommelt.

Tausende Demonstranten kamen – darunter viele Handwerker, Fuhrunternehmen, aber auch Pflegedienst-Mitarbeiter. Sie wähnten sich in einer großen Protest-Demo, wussten größtenteils gar nicht, dass ein Rechtsextremist dahintersteckte.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort – Hundertschaften von Landes- und Bundespolizei. Wie BILD aus Sicherheitskreisen erfuhr, schätzt man ein, dass vielen Leuten mittlerweile aber auch egal ist, wer die Proteste organisiert.
Rechtsextremer meldete Demo an

Doch bei der Demo mit Freie-Sachsen-Bühne wurde schnell klar: hier geht es weniger um Bauernproteste. Max Schreiber (36) – Redner und Rechtsextremist – brüllt immer wieder: „Wir sind das Volk“. Und weiter: „Die Zeit wird kommen, dass es Gerichtsverfahren für diese Volksverräter gibt.“

Schreiber ist in Dresden kein Unbekannter. Mal peitschte er Demonstranten bei einer Asylheim-Besetzung in Dresden ein, dann versucht er vor dem Privathaus von Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (48, CDU) zu demonstrieren.

Überall wehten Freie-Sachsen-Fahnen, aber auch Reichsadler mit schwarz-weiß-rotem Hintergrund. Es wurden Plakate in die Höhe gehalten, die Politiker (Grüner Habeck, SPD-Faeser und CDU-Kretschmer) in Sträflingskleidung zeigte. An einem Freie-Sachsen-Stand waren Aufkleber – wie „Grüne an die Ostfront“ oder „Kretschmer verhaften!“ – zu sehen.
Corona und Asyl statt Bauern-Probleme

Freie-Sachsen-Vize und Ex-Radio-Moderator Andreas Hofmann (57, bekannt als DJ Happy Vibes) lenkte als Redner das Thema auf Corona und Asyl, die Sorgen der Bauern waren schnell kein Thema mehr. Dann wurde AfD-Bundestagsabgeordnete Carolin Bachmann (35) auf die Bühne geholt, Einigkeit geschworen.

Während hunderte Handwerker – aufgereiht mit ihren Lastern und Autos – ungeduldig auf den angekündigten Autokorso ins sächsische Regierungsviertel warteten, setze sich erst einmal der Demozug der Freien Sachsen in Bewegung.

Unter Getrommel marschierte an vorderster Front Brandenburgs Ex-AfD-Chef Andreas Kalbitz (51). Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes war Kalbitz Mitglied der seit 2009 verbotenen neonazistischen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ).

Der Demozug führte vom Schloßplatz (Altstadt) über die Elbe in die Dresdner Neustadt. Hier sollte auf dem Carolaplatz Schluss sein, war eine Kundgebung vor der Sächsischen Staatskanzlei angemeldet.
Freie Sachsen scheren sich um Polizeiabsperrung

Doch die Demo-Teilnehmer mit Freie-Sachsen-Fahnen wollten nicht stoppen, lösten sich von den anderen Demonstranten ab und wollte weiter zum Albertplatz ziehen. Polizeisprecher Marko Laske (49): „Einige haben sich durch die Polizeikette gedrängt und sind kurz darauf gestoppt worden. Wir mussten unmittelbaren Zwang einsetzen, sie zurückdrängen.“

War diese Provokation geplant?

Die Freien Sachsen schrieben unmittelbar nach dem zurückgedrängten Durchbruch auf ihrem Telegram-Kanal: „Es ist ein weiterer Angriff von Kretschmers Milizen auf den Bürgerprotest!“ Bereits Tage vor der Demo hatte Rechtsextremist Max Schreiber in einer Videobotschaft seine Anhänger angeheizt: „Es ist damit zu rechnen, dass der Staat Provokateure einschleust.“
Sachsens Bauern wütend auf Trittbrettfahrer

Landesbauern-Präsident Torsten Krawczyk (48) zu BILD: „Die Freien Sachsen wollen mit ihren Umsturz-Phantasien unsere Aktionen untergraben. So werden unsere Proteste in Misskredit gebracht und seitens der Ampel unsere Proteste in die rechte Ecke gestellt.“

Landwirt Robert Erdmann (37) aus Nordsachsen, Sprecher der Vereinigung „Land schafft Verbindung“, sagte BILD, man hätte sich auf die Autobahnanschluss-Stellen konzentriert. Hier lief der Protest friedlich in Absprache mit der Polizei.

Die eigentliche Bauerndemo auf dem Schloßplatz in Dresden ist erst am Mittwoch (10. Januar 2024) geplant. Sie soll von „11 bis 15 Uhr stattfinden“, so Sachsens Bauern-Boss Krawczyk.

Patrica Vernhold (46), Sprecherin des Landesamtes für Verfassungsschutz, fasst zusammen: „So ist es in keiner Weise überraschend, dass sich Rechtsextremisten und ,Delegitimierer' nun auch auf die aktuellen Proteste der Landwirte „aufschwingen“. Den Extremisten geht es im Kern nur darum, Zukunftsängste in der Bevölkerung weiter zu schüren und das Vertrauen der Bevölkerung in die Demokratie und ihre Institutionen grundlegend zu erschüttern.“

Bild Zeitung
 
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