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NFL-Kolumne von Carsten Spengemann:
Showdown im Ponystall


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Die Denver Broncos müssen an diesem Wochenende gegen die Indianapolis Colts ran. Das Duell der zwei Teams gehört an diesem Spieltag zu den Duellen, die nach viel Fragezeichen rund um die Leitungen der beiden Teams zum Saisonauftakt vielleicht etwas mehr Klarheit bringen werden, wo die zwei Mannschaften einzuordnen sind.

Die Colts haben am vergangenen Spieltag bei den Dolphins eine Leistung auf den Rasen gezaubert, die tatsächlich mehr als beeindruckend war.

Quarterback Daniel Jones, der bei den New York Giants nach einer kurzen Karriere auf dem Abstellgleis landete und anschließend ein paar Wochen bei den Minnesota Vikings im Practice Squad mitlief, scheint letztes Jahr den dortigen Spielmacher Sam Darnold genauestens beobachtet zu haben. Denn Darnold nutzte seinerseits seine letzte zweite Chance in Minnesota und spielte dort auf wie ein Elitequarterback.

Diesen Vorsatz scheint nun auch Daniel Jones zu haben. Eine wirklich beeindruckende Leistung vom 28-Jährigen und seiner Offense brachte ihm nicht nur Lobgesänge von den Rängen ein, sondern auch einen Eintrag ins Geschichtsbuch.

Ihm gelang, was kein Team seit 1978 schaffen konnte: Die Colts punkteten mit jedem Ballbesitz. Eine Pony-Powerparty, bei der das Team mit dem Hufeisen auf dem Helm mit der Dolphins Defense machte, was sie wollte.

Daniel Jones sah nicht mal in Ansatz aus wie der Daniel Jones, der bei den Giants sogar auf dem Weg in die Endzone über seine eigenen Füße stolperte. Sondern er wirkte wie ein Spielmacher, der mit allen Wassern gewaschen zu sein scheint.

Egal, was die Miami-Defense letzte Woche versuchte, er hatte immer die passende Antwort parat. Abgebrüht und fokussiert ließ er sich wie damals Indiana Jones in seinen Filmen nie aus der Ruhe bringen.

Kein Wunder also, dass nicht nur seinen Mitspieler voll des Lobes waren, sondern die Fans der Colts nach Jahren der sportlichen Mittelmäßigkeit endlich wieder Hoffnung sehen und ihn mit dem Spitznamen „Doktor Jones“ versahen.

Wie wild die Zeiten in Indianapolis waren, belegt dieser Fakt: Jones ist sage und schreibe der zehnte Quarterback seit dem Start der Saison 2020, der für die Colts ins Rennen geht. Nachdem die Hoffnung vor der Saison noch auf dem Draftpick Anthony Richardson gelegen hatte, ist aus dem eigentlichen Ersatzmann nun der Heilsbringer geworden, der Kritiker und Fans, die seine Verpflichtung als absoluten Fehleinkauf sahen, mit nur einem Spiel mundtot gemacht hat.

Doch mit dem kommenden Gegner müssen Jones und Co. gegen einen ganz anderen Kaliber ran. An diesem Sonntag wird sich zeigen, ob die Colts wirklich wieder da sind, oder die Leistung letzte Woche eher nur ein „One-Hit-Wonder“ war.

Die Denver Broncos gewannen zwar ihr Heimdebüt zum Saisonstart, doch blieben dabei weit hinter den eigenen als auch den Erwartungen der Fans und Experten zurück. Statt Vollgasfootball wie in der letzten Saison spielten die Broncos in der Offense eher so, als sei noch etwas Rost im Getriebe.

Spielmacher Bo Nix hatte oft nichts mehr von der Magie, die ihn letztes Jahr ausgemacht hat. Denver rettete sich primär aufgrund ihrer bärenstarken Defense und einem guten Laufspiel über die Ziellinie.

Vance Joseph, der für die Verteidigung der Broncos verantwortlich ist, hat eine Mannschaft zusammengestellt, die Stärke und Dominanz aus ihrer Vielseitigkeit schöpft. Zum Saisonauftakt brachten sage und schreibe sechs verschiedene Spieler der Broncos den gegnerischen Spielmacher zu Fall.

Diese Leistung an der vordersten Front kombiniert mit guter Deckungsarbeit in der Passverteidigung nahm den Titans am vergangenen Spieltag komplett den Wind aus den Segeln. Die Broncos zwangen den Titans regelrecht dazu, nur noch das Kurzpassspiel zu versuchen. So war es dann auch kein Wunder, dass Titans Runningback Tony Pollard nach Abpfiff der Partie als bester Receiver auf dem Statistikbogen landete.

Diese „Orange Crush 2.0 Defense“ wird aber im Vergleich zu letzter Woche eine Schippe drauflegen müssen, um wieder als Sieger das Feld verlassen zu können. Die Colts-Offense zeigte letzte Woche, wie vielseitig sie den Ball bewegen können. Von Runningback Jonathan Taylor über Receiver Michael Pittmann Jr. bis hin zu Rookie Tight End Tyler Warren – jeder nutze die Chancen, die die löcherige Dolphins-Defense ihnen letzte Woche gab. Denver muss also auf der Hut sein. Und das nicht nur mit ihrer Defense.

Broncos Headcoach Sean Payton wird nach der Leistung seiner Offense letzte Woche garantiert auch zum Nachsitzen gerufen haben, denn die Verteidigung der Colts hat gegen die Dolphins gezeigt, aus welchem harten Holz sie geschnitzt sein kann. Der Defense-Coordinator Lou Anarumo zeigte in seinem ersten Spiel bei den Colts gleich mal, warum man ihn verpflichte. Sein Konzept einer „Drop 8 Coverage“ brachte den Dolphins Quarterback so aus dem Konzept, dass er teilweise regelrecht panisch wirkte.

Daher wird die Colts-Verteidigung rund um Samson Ebukam mit ganz breiter Brust auflaufen. Das plus eine laute und euphorische Fanbase auf den Rängen wird es Bo Nix und seiner Offense alles andere als leicht machen.

Es sind also alle Zutaten gegeben, die dieses Spiel zu einem „Muss man gesehen haben Match“ machen.

Mehr NFL gibt es im Podcast. Jeden Montag und Freitag nehme ich hier mit meinem Kollegen Mike Stiefelhagen alles unter die Lupe, was rund um den Spieltag Thema ist. Von der Analyse der einzelnen Partien bis hin zu den neuesten News ist immer alles dabei, was das Football-Fanherz begehrt.

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